Zwischenlagerung – Allgemeine Information

Alle Zwischenlager der BGZ sind als Trockenlager konzipiert, in die mit bestrahlten Brennelementen oder verglasten hochradioaktiven Abfällen beladene Transport- und Lagerbehälter (zum Beispiel Behälter des Typs CASTOR®) eingelagert werden. Dabei sind verschiedene Varianten der Zwischenlager genehmigt. Der Unterschied besteht hauptsächlich in der Anordnung der Lagerbereiche und in der Gebäudewandstärke.

Die Zwischenlager sind so konzipiert, dass die von den bestrahlten Brennelementen oder verglasten hochradioaktiven Abfällen ausgehende Wärme nach außen abgeführt wird. Eine Ausnahme bildet das Standortzwischenlager Neckarwestheim, in dem die Behälter in einem Tunnel aufbewahrt werden. Alle diese Konzepte erfüllen die Anforderungen des Atomgesetzes an eine sichere Aufbewahrung.

Das Konzept der Bundesrepublik Deutschland sieht heute vor, dass die bestrahlten Brennelemente an den Standorten der Kernkraftwerke zwischengelagert werden. Sie sollen in der Regel dort verbleiben, bis sie an ein Endlager abgegeben werden.

Darüber hinaus gibt es Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Die BGZ betreibt das Abfalllager in Gorleben (ALG) und den westlichen Lagerbereich des Zwischenlagers Ahaus. Seit 2020 führt die BGZ auch Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle an den Standorten deutscher Kernkraftwerke.

An die Sicherheit der Entsorgung von Kernkraftwerken und zur Aufbewahrung radioaktiver Abfälle in Zwischenlagern werden extrem hohe Anforderungen gestellt. Das deutsche Atomgesetz, das Strahlenschutzgesetz und die Strahlenschutzverordnung sind hierfür maßgeblich.

Die Entsorgungskommission des Bundes (ESK) hat im Auftrag des Bundesumweltministeriums nach den Ereignissen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima die Robustheit der deutschen Zwischenlager gegen Einwirkungen bewertet, die über die Anforderungen im Genehmigungsverfahren hinausgehen. So wurden unter anderem Ereignisse wie Erdbeben, Hochwasser, Starkregen, Brände und Flugzeugabstürze betrachtet. In allen Szenarien erfüllen die Zwischenlager Ahaus und Gorleben das Stresslevel, so dass die ESK den Anlagen eine hohe Robustheit auch bei sogenannten auslegungsüberschreitenden Belastungen bescheinigt.

Zum Fragenkatalog der BGZ mit Fragen und Antworten rund um die sichere Zwischenlagerung.

Schnittzeichnung eines Zwischenlagers (exemplarisch)

Konzept der Zwischen­lagerung