Ahaus: Podiumsdiskussion trifft auf großes Interesse

Das Interesse war so groß, dass Platzkarten ausgegeben wurden: Rund 250 Bürgerinnen und Bürger verfolgten am 26. Februar eine von der Volkshochschule organisierte Podiumsdiskussion zum Zwischenlager Ahaus.

Im Fürstensaal des Ahauser Schlosses tauschten Staatssekretär Jochen Flasbarth (Bundesumweltministerium), Dr. Monika Müller (Nationales Begleitgremium Endlagersuche), Wilhelm Graf (Technischer Geschäftsführer BGZ) und Hartmut Liebermann (Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“) ihre Positionen und Sichtweisen zum Zwischenlager Ahaus aus. Im Mittelpunkt des von WDR-Journalist Jürgen Döschner moderierten Dialogs stand die Frage, ob Brennelemente des ehemaligen Versuchsreaktors Jülich im Zwischenlager Ahaus aufbewahrt werden sollten.

Staatssekretär Flasbarth erläuterte den Hintergrund hierzu: Da die Brennelemente aus genehmigungsrechtlichen Gründen nicht langfristig im bisherigen Gebäude am Standort Jülich gelagert werden können, muss schnellstmöglich eine Alternative für deren Zwischenlagerung gefunden sein. Eine Option hierfür ist der Transport ins Zwischenlager Ahaus. „Wenn der schnellste Weg der nach Ahaus ist, muss dieser gewählt werden“, so Flasbarth. Mit Blick auf die Zwischenlagerung generell werde er in seiner Funktion mit dafür sorgen, dass sie durch die Einrichtung von Endlagern so schnell wie möglich beendet werden könne, erklärte der Staatssekretär.

Wilhelm Graf erläuterte das technische Konzept für die Lagerung von radioaktiven Abfällen und beantwortete Fragen der Gäste zur Sicherung des Zwischenlagers Ahaus. Für alle Arten von radioaktiven Abfällen, die zur Aufbewahrung in Ahaus vorgesehen sind, wird bereits im Genehmigungsverfahren der Nachweis erbracht, dass sie sicher nach Ahaus transportiert und hier gelagert werden können. Das Konzept zur Anlagensicherung berücksichtigt alle Szenarien, die von den Sicherheits- und Genehmigungsbehörden als denkbar eingestuft werden, bis hin zu Flugzeugabstürzen, führte Graf aus. „Durch regelmäßige behördliche Überprüfungen und durch Nachrüstungen ist für das Zwischenlager Ahaus eine Vorsorge auf dem Stand von Wissenschaft und Technik getroffen“, so Graf. Vor dem Hintergrund aktueller Äußerungen zum Zwischenlager Ahaus unterstrich Graf zudem, dass sämtliche in Ahaus gelagerten Behälter für radioaktive Abfälle fest verschlossen bleiben, bis sie zum jeweiligen Endlager und dessen technischen Einrichtungen abtransportiert werden. Graf: „Eine so genannte heiße Zelle oder andere Einrichtungen zum Umverpacken sind in Ahaus nicht erforderlich.“

Mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort möchte die BGZ im Gespräch bleiben. Zum Abschluss der Podiumsdiskussion lud Graf alle Interessierten dazu ein, das Info-Haus am Zwischenlager zu besuchen und sich im Gespräch mit den BGZ-Mitarbeitern vertieft zu informieren.

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