Zwischenlager Brokdorf: BGZ stellt Gemeinderat neues Brandschutz-Konzept vor
BROKDORF – Im Rahmen einer öffentlichen Sitzung des Brokdorfer Gemeinderates haben Vertreter der BGZ mit den Ratsmitgliedern aktuelle Themen am Standort erörtert. Im Mittelpunkt stand die weitere Entkopplung des Zwischenlagerbetriebs vom Kernkraftwerk: So soll der Brandschutz für das Zwischenlager voraussichtlich in 2025 von der öffentlichen Feuerwehr übernommen werden.
„Derzeit ist die Werkfeuerwehr des Kernkraftwerkes für den Brandschutz bei der BGZ verantwortlich“, erläuterte Marco Paschen, der Leiter des Zwischenlagers. Vor dem Hintergrund des anstehenden Rückbaus muss der Brandschutz für das Zwischenlager neu geregelt werden. Ein entsprechendes Konzept wurde mit Vertreter*innen der Gemeinde Brokdorf und des Kreises Steinburg eingehend beraten. Das Ergebnis: „Es ist vorgesehen, in den kommenden Monaten eine Handlungs- und Finanzierungsvereinbarung für die Übernahme des Brandschutzes mit der Gemeinde zu unterzeichnen“, so Marco Paschen.
„Zwei Punkte lagen dem Gemeinderat bei den Beratungen besonders am Herzen“, betonte Bürgermeister Jörg Schmidt. „Ganz wichtig war uns, dass unsere lokale Feuerwehr von Anfang an eingebunden war. Ihre Bedürfnisse und Anforderungen müssen berücksichtigt werden.“ Darüber hinaus sei entscheidend, dass der Mehraufwand für die Kommune nicht zu Lasten der Bürger*innen gehen dürfe. „Auf Basis der Handlungs- und Finanzierungsvereinbarung können Gemeinde, Feuerwehr und BGZ ihre jeweiligen Aufgaben wahrnehmen und gut zusammenarbeiten“, so Schmidt.
Ein weiteres Thema in der Gemeinderatssitzung war die anstehende Rückführung von sieben Behältern mit hochradioaktiven Abfällen aus der englischen Wiederaufarbeitung nach Brokdorf. „Nachdem die atomrechtliche Genehmigung zur Aufbewahrung der Abfälle im Frühjahr dieses Jahres erteilt wurde, konnten wir im Sommer den Probelauf mit einem leeren Behälter erfolgreich durchführen“, erläuterte BGZ-Standortkommunikator Jonas Wingert. Der Transport, für den die Energieversorgungsunternehmen verantwortlich sind, könne nach aktuellem Stand 2026 erfolgen.
Abschließend informierten die BGZ-Vertreter die Kommunalpolitiker*innen über die Fortschritte bei den Baumaßnahmen am Zwischenlager. Diese umfassen im Wesentlichen die Errichtung eines Wachgebäudes, einer zusätzlichen Schutzwand sowie eines neuen Durchfahrschutzes.
Im Anschluss an die Sitzung sagte Bürgermeister Jörg Schmidt: „Wir pflegen seit Jahren einen engen und vertrauensvollen Austausch mit der BGZ als Zwischenlagerbetreiberin und sind immer frühzeitig über alle relevanten Entwicklungen informiert. Transparente Informationen sowie das persönliche Gespräch sind die entscheidenden Grundlagen für eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“