BGZ seit drei Jahren unverzichtbarer Teil des Atomausstiegs

Seit drei Jahren verantwortet die BGZ die sichere Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle im Auftrag des Bundes. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth würdigt das Unternehmen als wichtigen Akteur bei der Umsetzung des Atomausstiegs in Deutschland.

„Der Ausstiegsbeschluss markiert zwar das Ende der Nutzung der Atomenergie, doch der Prozess von Zwischenlagerung von Atommüll und der anschließenden Einlagerung in die Endlager währt noch Jahrzehnte. Die BGZ hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens zu einem unverzichtbaren Teil des Atomausstiegs in Deutschland entwickelt“ erklärte der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, anlässlich der Übernahme des Unternehmens durch den Bund am 1. August 2017.

Zuvor war die BGZ am 1. März 2017 gegründet worden. Mittlerweile arbeiten rund 400 Mitarbeiter*innen an den zahlreichen Standorten des Unternehmens mit Hauptsitz in Essen. Nach der Übernahme und Integration der genehmigten Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle zum 1. Januar 2019 läuft derzeit der Prozess der Übertragung von Zwischenlagern für schwach- und mittelradioaktive Abfälle von den Energieversorgungsunternehmen auf die BGZ. Acht dieser Lager sind bereits in der Verantwortung der BGZ. „Wir betreiben die uns übertragenen Zwischenlager mit unserem kompetenten und fachkundigen Personal sicher und zuverlässig und stehen an all unseren Standorten in einem regelmäßigen Austausch mit der Öffentlichkeit“, sagte BGZ-Geschäftsführer Ewold Seeba.

Da ein Endlager für hochradioaktive Abfälle erst Mitte dieses Jahrhunderts zur Verfügung stehen wird, bereitet sich die BGZ auf eine verlängerte Zwischenlagerung vor. So hat die BGZ unter anderem ein Forschungsprojekt zur verlängerten Zwischenlagerung initiiert, um den Nachweis der sicheren Aufbewahrung über die bisher genehmigte Aufbewahrungsdauer von 40 Jahren zu erbringen. Diese Forschungen im Verbund mit nationalen und internationalen Partnern sind neben der Gewährleistung der sicheren Zwischenlagerung ein Schwerpunkt der BGZ in den kommenden Jahren.

Darüber hinaus ist die Errichtung eines Logistikzentrums für schwach- und mittelradioaktive Abfälle für das Endlager Konrad eine wesentliche Aufgabe der BGZ. „Ziel ist es, in diesem Logistikzentrum passgenaue Chargen für den zügigen und kontinuierlichen Einlagerungsprozess in das Endlager zu Verfügung zu stellen und den Einlagerungsprozess so zu verkürzen“, sagte Seeba. Das Logistikzentrum soll in Würgassen im Landkreis Höxter im Jahr 2027 in Betrieb gehen.

Hintergrund: Mit dem Gesetz zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung wurden Ende 2016 die Verantwortlichkeiten für die Stilllegung und den Rückbau der Atomkraftwerke sowie für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle neu geregelt: Die Betreiber der Atomkraftwerke sind nach diesem Gesetz für deren Stilllegung und Rückbau sowie die fachgerechte Verpackung der radioaktiven Abfälle zuständig. Die Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung liegt in der Verantwortung des Bundes. Dazu hatten die Energieversorgungsunternehmen rund 24 Milliarden Euro auf Konten des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung bei der Deutschen Bundesbank eingezahlt.

Skip to content