CEO Bettina Hesse beim Forum Endlagersuche: „BGZ wird Öffentlichkeitsbeteiligung weiter ausbauen“

HALLE – Bei der verlängerten Zwischenlagerung will die BGZ die Öffentlichkeit frühzeitig und über die gesetzlichen Vorgaben hinaus beteiligen. Das kündigte BGZ-Geschäftsführerin Bettina Hesse beim Forum Endlagersuche in Halle an.

„Die BGZ führt bereits bundesweit einen intensiven Austausch und steht im regelmäßigen Dialog mit der Öffentlichkeit. Vor dem Hintergrund einer deutlich verlängerten Zwischenlagerung werden wir unsere Ressourcen im Bereich der Öffentlichkeitsbeteiligung aber noch weiter ausbauen“, betonte die BGZ-Geschäftsführerin im Rahmen des Forums Endlagersuche.

Bei der zweitägigen Veranstaltung war die interessierte Öffentlichkeit eingeladen, über aktuelle Arbeitsfortschritte, Fragen und Perspektiven zur Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle zu diskutieren. Über 600 Teilnehmer*innen nutzten die hybride Tagung, um sich online oder vor Ort in der Leopoldina in Halle auszutauschen.

Eine der Forum-Arbeitsgruppen beschäftigte sich mit den Herausforderungen der Zwischenlagerung, die durch den längeren Zeitbedarf für die Endlagersuche entstehen. Die BGZ-Vorsitzende verdeutlichte hier in einem Impulsbeitrag, dass sich das bundeseigene Unternehmen bereits seit seiner Gründung 2017 auf eine Zwischenlagerung über die ursprünglich genehmigten 40 Jahre hinaus vorbereitet. Da in den 2030er-Jahren die ersten Lagergenehmigungen ablaufen, werden noch in diesem Jahrzehnt frühzeitig Neugenehmigungen beantragt.

„Zentraler Baustein unserer Vorbereitungen auf die verlängerte Zwischenlagerung ist unser Forschungsprogramm“, erläuterte Bettina Hesse. Die BGZ untersucht darin gezielt das Langzeitverhalten der Behälterkomponenten und Brennelemente und arbeitet dafür eng mit nationalen und internationalen Partnern zusammen. Das BGZ-Forschungsprogramm wird zudem laufend fortgeschrieben und wurde gerade aktualisiert.

In ihrem Impulsvortrag ging die Vorsitzende der BGZ-Geschäftsführung auch auf das technische Konzept der Zwischenlagerung ein. Sie machte dabei deutlich, dass Effekte ausgeschlossen werden könnten, bei denen die Sicherheit plötzlich und unerwartet gefährdet wird. Darüber hinaus werde das robust ausgelegte Konzept stetig unabhängig überprüft und bei Bedarf weiterentwickelt.

Die BGZ ist daher davon überzeugt, auch über die nächsten Dekaden die Sicherheit der Zwischenlagerung zu gewährleisten – nämlich so lange, bis alle Behälter an ein Endlager abgegeben sind. „Das müssen und werden wir in den Genehmigungsverfahren nachweisen und dabei die Öffentlichkeit beteiligen“, blickte Bettina Hesse in die Zukunft.

Die Notwendigkeit einer verlängerten Zwischenlagerung hat die BGZ von Beginn an im Sinne einer frühen Öffentlichkeitsbeteiligung in unterschiedlichen Formaten erörtert. Anregungen aus diesen Gesprächen nimmt die BGZ auf und bindet sie in ihre Arbeit ein. „Der konstruktive Dialog beim Forum Endlagersuche hat gezeigt, dass dies nur durch einen frühzeitigen und kontinuierlichen Austausch möglich ist. Deswegen wird die BGZ ihren regelmäßigen Kontakt mit allen Stakeholdern und der Bevölkerung weiter intensivieren“, so Bettina Hesse.

In weiteren Impulsen für die Diskussion um die verlängerte Zwischenlagerung schilderten die Standort-Bürgermeister*innen Karola Voß (Ahaus) und Josef Klaus (Isar) sowie Wolfgang Ehmke, Vertreter der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, ihre jeweilige Sicht. Während die Kommunen besonders auf Ausgleichszahlungen hinwiesen, wünschte sich BI-Vertreter Ehmke noch weitergehende Forschungsaktivitäten.

 

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