BGZ Gorleben stellte Umgebungsüberwachungsbericht vor

Informationsveranstaltung der BGZ am 09.10.2020 in Gartow zur Dosisleistung am Anlagenzaun

„Wir freuen uns, dass wir die interessierten Bürger*innen und unsere kommunalen Vertragspartner*innen nun auch persönlich vor Ort unter Einhaltung eines Hygienekonzepts über die Ergebnisse der Umgebungsüberwachung informieren konnten“, so Heinz Engelmann, Fachbereichsleiter Strahlenschutz der BGZ in Gorleben. „Der Austausch ist uns sehr wichtig.“ Der Bericht wurde im April veröffentlicht; eine ursprünglich im Mai geplante Informationsveranstaltung musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.

„Der Umgebungsüberwachungsbericht bestätigt, dass die Anlagen am BGZ-Standort Gorleben keine radioaktiven Stoffe emittiert haben“, erklärte der stellvertretende BGZ-Strahlenschutzbeauftragte Wolfgang Busse. „Die Strahlung liegt erneut deutlich unterhalb des Genehmigungswertes von 0,3 Millisievert (mSv).“

Für das Jahr 2019 ist an der Stelle mit der höchsten Strahlung am Zaun des Zwischenlagers ein Jahreswert von 0,13 mSv ermittelt worden. Heinz Engelmann erläuterte den Sachverhalt: „Wenn sich eine Person ein Jahr lang an dieser Stelle aufhielte, würde sie diese Dosis erhalten.“ Zum Vergleich: Bei einem Flug von Frankfurt nach San Francisco erhält man ca. 0,1 mSv, bei einem Wechsel des Wohnortes von Norddeutschland in ein deutsches Mittelgebirge ca. 0,18 mSv.

In dem Vortrag mit anschließender Diskussion beantworteten die BGZ-Vertreter Fragen zum Bericht und den Berechnungsmethoden der Jahresdosisleistung. „Die BGZ hat uns Datenmaterial zur Verfügung gestellt und unsere Rückfragen beantwortet“, so Volker Schürg von der Fachgruppe Radioaktivität der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. „Wir können die Berechnung der Jahresdosisleistung nachvollziehen.“

Hintergrund:

Bereits seit 1983 werden am Zwischenlagerstandort Gorleben im Rahmen der Genehmigungen nach festgelegten Vorgaben umfangreiche Messungen durchgeführt. Neben der permanent überwachten Strahlung werden regelmäßig Proben aus Luft, Niederschlag, Boden, Grundwasser und Vegetation auf radioaktive Stoffe untersucht. Die Auswertung dieser Proben aus der Umgebung hat auch für 2019 keine aus dem Betrieb des Zwischenlagers stammende Radioaktivität ergeben. Lediglich aus dem Reaktorunfall von Tschernobyl und von oberirdischen Kernwaffentests stammende Nuklide sowie natürliche radioaktive Stoffe wurden nachgewiesen.

Der Umgebungsüberwachungsbericht kann hier heruntergeladen werden.