Neckarwestheim: Feuer und Flamme für den Dienst am Nächsten

NECKARWESTHEIM – Die 32-jährige Lena Wieland ist in Bereichen tätig, die früher als vermeintliche Männerdomänen galten: Beruflich verantwortet sie den Strahlenschutz im Zwischenlager Neckarwestheim und ist stellvertretende Standortleiterin. Privat engagiert sie sich als Zugführerin und Fachberaterin für die Freiwilligen Feuerwehren in Stadt und Landkreis Heilbronn.

Noch immer gibt es Berufe oder Ehrenämter, in denen überwiegend Männer tätig sind. Ausnahmen bestätigen aber die Regel – und Lena Wieland ist solch eine Ausnahme. Die 32-Jährige hat Beruf und Hobby abseits von Rollenbildern gewählt und sich für ihre Interessen entschieden. „Mich begeistert es eben, Verantwortung für Menschen und Material zu übernehmen“, bringt es die studierte Strahlenschutzingenieurin auf den Punkt. „Außerdem ist es mir wichtig, einen direkten Dienst an der Gesellschaft zu leisten!“

Als Leiterin Überwachung der Zwischenlager Neckarwestheim und Obrigheim zählt sie zu den Frauen, die bei der bundeseigenen BGZ als Führungskraft Verantwortung übernehmen. „Wir messen und überwachen Dosiswerte, bewerten Gefahren, stellen Sicherheitskonzepte auf und kümmern uns um die Wartung und Instandhaltung der Strahlenschutzmessgeräte“, beschreibt Wieland einen Teil ihres Arbeitsalltags. Technikaffin sollte man also schon sein, um die Anforderungen des Strahlenschutzes abdecken zu können.

Dazu kommen die Aufgaben, die Lena Wieland als stellvertretende Standortleiterin übernimmt. „Ich unterstütze bei organisatorischen Aufgaben und sichere gemeinsam mit Standortleiter Thomas Taschke den laufenden Betrieb“, so Wieland. Und schließlich trägt sie auch als Brandschutzbeauftragte Verantwortung. „Hier kann ich mein Hobby mit meinem Beruf verbinden“, freut sich die gebürtige Schwäbin.

In Sachen Feuerwehr gesteht sie schnell: Ohne das Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr wäre ihr Leben deutlich ärmer. „Die Feuerwehr ist meine Passion“, schwärmt Wieland. Gerne erinnert sie sich daran, wie sie vor über zwei Jahrzehnten zur Jugendfeuerwehr kam. Ihre Mutter hatte sie auf eine Nachwuchsaktion der Feuerwehr Heilbronn aufmerksam gemacht. Die damals Zwölfjährige nahm daran teil – und ist seitdem Feuer und Flamme für den Dienst am Nächsten.

Retten, löschen, bergen, schützen – so lauten die Aufgaben der Feuerwehren. Lena Wieland verbindet mit der Feuerwehr darüber hinaus aber auch menschliche Werte, vor allem Zusammenhalt. „Das gehört genauso mit dazu und wird schon in der Jugendfeuerwehr gefördert. Denn schließlich zählt bei einem Einsatz immer die Arbeit im Team.“

Seit ihrem Einstieg in der Jugendfeuerwehr ist Lena Wieland zahlreiche Dienstgrade aufgestiegen. Mittlerweile schätzt man sie im ganzen Kreis als Zugführerin und Fachberaterin Strahlenschutz für die Feuerwehren des Stadt- und Landkreises Heilbronn. Außerdem gibt sie sowohl als Leiterin der Jugendfeuerwehr als auch als Ausbilderin für die Freiwillige Feuerwehr ihr Wissen gern an den Nachwuchs weiter. Die Mädchen und Jungen können bei ihr viel lernen, schließlich gilt Wieland als sehr routiniert und erfahren. Und wenn sie nach Dienstschluss noch mit jemandem über Feuerwehrthemen fachsimpeln möchte, dann ruft sie am liebsten ihren Bruder Max an: Er ist nämlich seit vielen Jahren Mitglied der Berufsfeuerwehr Hamburg.

Zum Interview mit Lena Wieland

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