Landtagsabgeordnete der Grünen besuchen Zwischenlager Ahaus

AHAUS – Landtagsabgeordnete der Partei Bündnis 90/Die Grünen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen haben das Zwischenlager Ahaus besucht. Die BGZ informierte sie dort über die geplante Aufbewahrung von Brennelementen aus dem Forschungsreaktor München II (FRM II).

Neben den Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger, Claudia Köhler, Dr. Markus Büchler (Bayern) und Wiebke Brems (NRW) begrüßte die BGZ auch Vertreter*innen des Kreisverbands Borken der Grünen sowie der Bürgerinitiative Ahaus.

„Mit der Einlagerung der Brennelemente aus dem FRM II im Zwischenlager Ahaus kommen wir unseren vertraglichen Verpflichtungen nach“, sagte Dr. Matthias Heck, BGZ-Bereichsleiter Genehmigungen und Geschäftsführer der Brennelement-Zwischenlager Ahaus GmbH
. Die Aufbewahrung von Brennelementen aus deutschen Forschungsreaktoren im Zwischenlager Ahaus sei das Ergebnis langjährig bestehender Vereinbarungen: So habe die Stadt Ahaus 1993 der Aufbewahrung zugestimmt. Auf dieser Basis habe die damalige Betreiberin des Zwischenlagers Ahaus im Jahr 2000 Verträge mit den Betreibern der deutschen Forschungsreaktoren geschlossen.

Die BGZ wird sicherstellen, dass während der Zwischenlagerung der sicher in CASTOR-Behältern eingelagerten FRM II-Brennelemente alle Schutzziele eingehalten werden. Dazu zählen der sichere Einschluss der Brennelemente, die Abschirmung der Strahlung, die Abfuhr der Wärme sowie die dauerhafte Unterbindung einer nuklearen Kettenreaktion. Die Sicherheit bei Transport und Aufbewahrung wird insbesondere durch die CASTOR-Behälter gewährleistet, deren Dichtheit während der Zwischenlagerung permanent überwacht wird.

Im laufenden Genehmigungsverfahren hat die BGZ bereits umfassende Nachweise zur Sicherheit der Aufbewahrung eingereicht. „Wir haben außerdem Nachweise dazu vorgelegt, dass der Schutz gegen eine Entwendung der Brennelemente und sonstigen Zugriff durch Dritte von außen jederzeit gewährleistet ist“, so Heck.

Gemeinsam haben BGZ und FRM II eine Broschüre zum Entsorgungsweg der Forschungsreaktor-Brennelemente veröffentlicht. Darin informieren sie unter anderem über die Verwendung der Brennelemente im FRM II, ihren Transport nach Ahaus sowie deren spätere Endlagerung. Die Broschüre kann heruntergeladen werden unter https://bgz.de/mediathek/#publikationen.

Hintergrund: Der FRM II, der in Garching bei München durch die Technische Universität (TU) München betrieben wird, erzeugt Neutronen für die Grundlagenforschung und für Anwendungsfelder in der Medizin sowie der industriellen Entwicklung. Die TU München hat eine vertragliche Option zur Aufbewahrung von bis zu 21 CASTOR-Behältern der Bauart MTR3 im Zwischenlager Ahaus. Sie sollen in den nächsten Jahren in mehreren LKW-Transporten angeliefert werden. Die erforderliche Genehmigung für den Transport ist durch ein von der TU München beauftragtes Logistikunternehmen beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) beantragt. Ein Transport nach Ahaus kann erst erfolgen, wenn alle Voraussetzungen dafür erfüllt werden. Dazu zählen insbesondere die noch ausstehende Transportgenehmigung sowie die noch nicht beschiedene Aufbewahrungsgenehmigung nach dem Atomgesetz für das Zwischenlager Ahaus.

Das Zwischenlager Ahaus ist für die Aufbewahrung der Brennelemente aus den Forschungsreaktoren in Garching bei München, Berlin und Mainz vorgesehen. Seit 2005 lagern bereits 18 CASTOR-Behälter mit Brennelementen aus dem Forschungsreaktor Dresden-Rossendorf im Zwischenlager Ahaus. Auf einer Projektwebsite informiert die BGZ über die Aufbewahrung von Forschungsreaktor-Brennelementen im Zwischenlager Ahaus: https://bgz.de/forschungsreaktoren/.

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