SPD-Abgeordnete besuchen das Zwischenlager Ahaus
AHAUS – Die SPD-Bundestagsabgeordneten Nadine Heselhaus und Sarah Lahrkamp sowie die NRW-Landtagsabgeordnete Nina Andrieshen (SPD) informierten sich bei einem Besuch des Zwischenlagers Ahaus über die notwendige verlängerte Zwischenlagerung sowie geplante Einlagerungen am Standort.
Bei einem Gang durch das Zwischenlager erfuhren die Abgeordneten, wie die BGZ die sichere Aufbewahrung der radioaktiven Abfälle gewährleistet. Begleitet wurden sie von der Ahauser SPD-Vorsitzenden Andrea Schulte und dem Ersten Beigeordneten der Stadt Ahaus, Manuel Benning. Zudem informierten sich die Gäste über die Vorbereitungen der BGZ auf die verlängerte Zwischenlagerung. „Wir werden rechtzeitig neue Genehmigungen für alle Zwischenlager beantragen. In Ahaus voraussichtlich acht Jahre vor Auslaufen der Genehmigung im Jahr 2036“, sagte Dr. Matthias Heck, Geschäftsführer der Brennelement-Zwischenlager Ahaus GmbH und Bereichsleiter Genehmigungen bei der BGZ. In diesem Zusammenhang werde die BGZ auch die Bürger*innen umfangreich beteiligen.
Die SPD-Abgeordneten betonten die Bedeutung der Zwischenlagerung angesichts der Zeitplanung bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle. Nadine Heselhaus sagte: „Wir können uns heute vor Ort davon überzeugen, mit welcher Expertise die BGZ diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrnimmt. Als SPD-Bundestagsfraktion setzen wir uns für bestmögliche Sicherheitsstandards ein und begrüßen die Ankündigung der BGZ, bei der längeren Zwischenlagerung noch stärker auf die Beteiligung der Öffentlichkeit zu setzen.“
Sarah Lahrkamp ergänzte: „Die Zwischenlagerung von Brennelementen bleibt auch nach dem Ende der Kernenergie in Deutschland eine Aufgabe, die uns noch länger begleiten wird. In Ahaus wäre die sichere Zwischenlagerung auch noch nach 2036 möglich. Es bleibt aber wichtig, dass die Suche nach einem funktionierenden Endlager – wie im Standortauswahlgesetz vorgesehen – bis zur Mitte des Jahrhunderts offen weiterverfolgt und zu einem Abschluss gebracht wird. Dann können auch die Brennelemente aus Ahaus in einem tiefengeologischen Endlager entsorgt werden.“
Ein weiteres Thema war die mögliche Aufbewahrung von Brennelementen aus dem AVR-Versuchsreaktor in Jülich. Das dortige Zwischenlager muss aufgrund einer Anordnung der NRW-Atomaufsicht geräumt werden. Die Betreiberin des Zwischenlagers in Jülich verfolgt dazu zwei Optionen: Den Bau eines neuen Zwischenlagers in Jülich sowie den Transport der Brennelemente in das Zwischenlager Ahaus.
„Die BGZ bereitet sich auf eine Einlagerung vor, weil sie dazu vertraglich verpflichtet ist“, unterstrich Dr. Heck. Für den Transport der Brennelemente lägen noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen vor. Die BGZ entscheide nicht über den weiteren Verbleib der Jülicher Brennelemente, betonte er. Diese Entscheidung treffe die Betreiberin des Jülicher Zwischenlagers in Abstimmung mit dem NRW-Wirtschaftsministerium als Atomaufsicht.
Darüber hinaus informierten sich die SPD-Abgeordneten über die vorgesehene Einlagerung von Brennelementen aus dem Forschungsreaktor München (FRM II). Dr. Heck erläuterte: „Auch hier kommt die BGZ ihren vertraglichen Verpflichtungen nach. Es gibt langjährig bestehende Vereinbarungen, die nun umgesetzt werden.“ Im laufenden Genehmigungsverfahren habe die BGZ umfangreiche Nachweise zur Sicherheit der Aufbewahrung vorgelegt, die aktuell vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) geprüft werden.