BGZ übernimmt Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle

In wenigen Tagen wird die nächste Etappe bei der Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung erreicht: Zum 1. Januar 2020 übernimmt die BGZ auch die Betriebsführung bei sechs Zwischenlagern für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Diese befinden sich an den Standorten Biblis (zwei Lager), Obrigheim, Unterweser, Stade und Würgassen.

Die dort aufbewahrten Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung, wie zum Beispiel Schutzkleidung, Filter oder Anlagenteile, stammen aus Betrieb und Rückbau der Kernkraftwerke und werden ab dem Jahr 2027 an das Endlager Konrad bei Salzgitter abgegeben. Weitere Zwischenlager an den Standorten Brunsbüttel, Krümmel, Neckarwestheim, Philippsburg, Grafenrheinfeld und Unterweser werden derzeit von den Energieversorgungsunternehmen errichtet und nach erfolgter Inbetriebnahme ebenfalls auf die BGZ übertragen.

Nachdem die BGZ bereits zu Beginn des Jahres 2019 die Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle von den Energieversorgungsunternehmen übernommen hatte und seitdem sicher betreibt, wird nun mit der Übertragung der Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle auf die BGZ die durch das Entsorgungsübergangsgesetz vorgesehene Neuordnung in der kerntechnischen Entsorgung weiter umgesetzt. Danach sind die Betreiber der Kernkraftwerke für deren Stilllegung und Rückbau sowie die fachgerechte Verpackung der radioaktiven Abfälle zuständig. Die Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung liegt in der Verantwortung des Bundes, der zum Zwecke der sicheren Zwischenlagerung im Jahr 2017 die BGZ gegründet hat. Die finanziellen Mittel für die Zwischen- und Endlagerung haben die Betreiber dem Bund in einem öffentlich rechtlichen Fonds zur Verfügung gestellt, in den sie rund 24 Milliarden Euro eingezahlt haben.

„Die Übertragung der Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle auf die bundeseigene BGZ ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der gesetzlich vorgesehenen Neuordnung der Aufgaben in der kerntechnischen Entsorgung. Wir haben durch unser motiviertes und fachkundiges Personal die Übertragung sehr gut vorbereitet und werden zusammen mit unseren neuen Mitarbeitern weiterhin dafür Sorge tragen, dass die radioaktiven Abfälle bis zu deren Endlagerung unter den höchsten Sicherheitsstandards aufbewahrt werden“, macht Dr. Ewold Seeba, Vorsitzender der BGZ-Geschäftsführung, deutlich.