Gutachter: Hochwasser kein Problem am geplanten Logistikzentrum

WÜRGASSEN – Nicht zuletzt die Flutkatastrophen der vergangenen Wochen führen aktuell immer wieder zu Fragen rund um den Hochwasserschutz des in Würgassen geplanten Logistikzentrums. Die BGZ hatte dazu bereits im November vergangenen Jahres ein Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse jetzt vorliegen.

Zahlreiche Behauptungen und Spekulationen werden derzeit von Kritiker*innen des LoK aufgestellt. Nachfolgend nimmt die BGZ zu den einzelnen Thesen Stellung.

These 1: Das geplante Logistikzentrum wird bei Hochwasser überflutet.

Nein, wird es nicht: Im Gegensatz zu der immer wieder aufgestellten Behauptung befindet sich das ehemalige Kraftwerksgelände und der Baugrund des LoK nicht im Überflutungsgebiet der Weser. Bereits die Hochwasserrisiko-Karten des Landes Nordrhein-Westfalen machen deutlich, dass der geplante Baugrund auch von einer katastrophalen Flut nicht betroffen ist. Dies wird mit dem jetzt vorgelegten Gutachten des renommierten Hochwasserexperten Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen von der Universität Siegen erneut bestätigt. Bei einem statistisch alle 100 Jahre wiederkehrenden Hochwasser liegt die zu bebauende Fläche mehr als einen Meter über dem Hochwasser-Scheitel. Auch bei einem sogenannten „Jahrtausendhochwasser“ bildet sich lediglich nördlich des Baugeländes eine flache Wasserfläche. Deren Zulauf resultiert aus dem Sicherungsgraben des Kraftwerks. Für Anlagen wie das LoK gilt aber, dass die Sicherheit auch bei einem 10.000-jährlichen Hochwasser zu gewährleisten ist. Doch selbst für dieses – extrem unwahrscheinliche – Szenario wird die BGZ vorsorgen: „Wir stellen durch Maßnahmen sicher, dass die Oberkante des Fußbodens des LoK mit ausreichendem Abstand oberhalb des 10.000-jährlichen Pegelstandes liegt“, sagte der für das LoK verantwortliche Bereichsleiter der BGZ, Dr. Heinz-Walter Drotleff.

In die Untersuchung von Prof. Jensen sind auch mögliche Starkregen-Ereignisse eingeflossen.

These 2: Das LoK verschlechtert die Hochwasser-Situation in der Umgebung der Anlage.

Auch dies ist eine Falschbehauptung: Eine von Kritiker*innen unterstellte Dammwirkung des LoK ist aufgrund der Topographie, selbst bei extremen Pegelständen der Weser, ausgeschlossen. Richtig ist, dass für das Bauvorhaben Teile des Baugrunds aufgeschüttet werden. Hierfür werden aber auf dem Grundstück selbst entsprechende Kompensationsmaßnahmen durchgeführt, sodass die Realisierung des LoK die Hochwassersituation in der Region nicht verändern wird. Dies schreibt auch der Gesetzgeber so vor.

Die komplette Studie finden Sie hier. In dieser werden auch Extremereignisse, wie der Bruch der Edertalsperre, betrachtet. Auch diese hätten keine Auswirkungen auf das LoK.

Hintergrund: Die BGZ hat nach einer Untersuchung von 28 potenziellen Flächen entschieden, ein Logistikzentrum für das Endlager Konrad auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks Würgassen zu errichten. In dem Logistikzentrum sollen Behälter mit fertig verpackten, schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus dezentralen Zwischenlagern für den Transport in das Endlager Konrad passgenau zusammengestellt werden. Damit wird eine zügige Einlagerung in das Endlager sichergestellt.

Informationen zum Gutachter Prof. Jensen finden Sie hier.

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