BGZ stellt Forschungsprogramm vor

BERLIN – Die BGZ hat im Rahmen ihres zweiten Fachworkshops ihr Forschungsprogramm zur verlängerten Zwischenlagerung vorgestellt und dieses mit zahlreichen nationalen und internationalen Expert*innen erörtert.

Am 16. und 17.11. diskutierten Expert*innen in Berlin auf Einladung der BGZ die wissenschaftlichen, technischen und genehmigungsrechtlichen Aspekte, die mit der notwendigen verlängerten Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfällen einhergehen.

Wilhelm Graf freut sich als technischer Geschäftsführer der BGZ über die gute Resonanz: „Durch unser Forschungsprogramm sind wir einen großen Schritt vorangekommen mit unseren Vorbereitungen auf die verlängerte Zwischenlagerung.“ Graf weiter: „Unser Programm zeigt den Forschungsbedarf auf und gibt einen Überblick über unsere Forschungsstrategie sowie die diesbezüglichen Aktivitäten. Der Austausch dazu mit Expert*innen aus dem In- und Ausland wie bei unserem Fachworkshop ist für uns dabei elementar.“ Er machte auch deutlich, dass die BGZ das Forschungsprogramm laufend fortschreiben und an den sich weiterentwickelnden Stand von Wissenschaft und Technik anpassen werde.

Im Fokus der Tagung standen die Forschungsaktivitäten zu den Transport- und Lagerbehältern sowie den darin eingelagerten hochradioaktiven Abfällen. Vor allem die geplanten Untersuchungen zum Langzeitverhalten von Metalldichtungen in Frankreich sowie die von bestrahlten Brennstäben in den heißen Zellen des schwedischen Unternehmens Studsvik AB stießen bei den Teilnehmer*innen auf großes Interesse. Abgerundet wurde der Fachworkshop durch Vorträge von Vertreter*innen aus Forschungseinrichtungen, Behörden und Unternehmen aus dem In- und Ausland.

Die BGZ wird ihr Forschungsprogramm Anfang des kommenden Jahres auf ihrer Webseite veröffentlichen.

Hintergrund: Die Genehmigungen für Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle sind in Deutschland auf 40 Jahre befristet. Zwischenlager dürfen keine Dauerlösung darstellen. Die radioaktiven Abfälle sollen daher unterirdisch in einer geologischen Formation in Deutschland dauerhaft gelagert werden. Mit solch einem betriebsbereiten Endlager für hochradioaktive Abfälle ist ab dem Jahr 2050 zu rechnen. Daher reichen die ursprünglich auf 40 Jahre befristeten Genehmigungen der Zwischenlager nicht aus. Die BGZ wird rechtzeitig neue Genehmigungen beantragen, um die radioaktiven Abfälle bis zu ihrer Abgabe an das Endlager sicher und zuverlässig aufzubewahren. Das Forschungsprogramm bildet die Grundlage dafür, die Sicherheit der Zwischenlagerung auch über den bisher genehmigten Zeitraum nachzuweisen. Dabei führt die BGZ einen breiten fachlichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene. Im Rahmen von konkreten Forschungsvorhaben arbeitet die BGZ mit Partnern aus der Industrie sowie Forschungsinstituten, Universitäten und Behörden zusammen. Die BGZ weiß seit ihrer Gründung um die notwendige verlängerte Zwischenlagerung und bereitet sich seitdem darauf vor. Das ist eine der Kernaufgaben der BGZ. Von Beginn an hat die BGZ die Notwendigkeit einer verlängerten Zwischenlagerung mit der Öffentlichkeit in unterschiedlichen Formaten erörtert.