Brokdorf: BGZ im Austausch über verlängerte Zwischenlagerung

BROKDORF – Die BGZ hat gestern bei ihrer Dialogveranstaltung rund 30 Bürger*innen über die Vorbereitungen für die notwendige verlängerte Zwischenlagerung informiert. Dazu hat das bundeseigene Unternehmen ein eigenes Forschungsprogramm veröffentlicht, das es nun vor Ort präsentierte.

Zu Beginn der Veranstaltung gab Sandro Ringel, Leiter des Zwischenlagers Brokdorf, einen Überblick über aktuelle Projekte am Standort. Dazu zählen die Planungen für die im Juli 2022 genehmigte Nachrüstung des Zwischenlagers sowie die Vorbereitungen für die geplante Rückführung hochradioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente nach Brokdorf.

Im Anschluss präsentierte Dr. Jörn Becker, Leiter der Abteilung Zentrale Fachfragen, das Forschungsprogramm der BGZ. In seinem Vortrag veranschaulichte er die Forschungsaktivitäten – von Langzeituntersuchungen zur Sicherheit der Behälterdichtungen bis zu Experimenten, die zusätzliche Erkenntnisse zum Langzeitverhalten der Brennelemente liefern sollen. Mit dem Forschungsprogramm habe die BGZ die Grundlage dafür erarbeitet, die Sicherheit der Zwischenlagerung auch über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren nachzuweisen, erläuterte Becker.

In der sich anschließenden Diskussion lobte Brokdorfs Bürgermeisterin Elke Göttsche die Zusammenarbeit mit der BGZ und die Dialogbereitschaft zu allen relevanten Themen: „Die BGZ informiert umfassend über ihre standortspezifischen und übergeordneten Aktivitäten. Ich begrüße diese proaktive Kommunikation und die klare Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Fragen vor Ort. Wir stehen in einem regelmäßigen und konstruktiven Austausch.“

Hintergrund:

Die Genehmigungen für Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle sind in Deutschland auf 40 Jahre befristet. Die Genehmigung für das Zwischenlager Brokdorf läuft demnach im Jahr 2047 aus. Zwischenlager dürfen keine Dauerlösung darstellen. Die radioaktiven Abfälle sollen daher unterirdisch in einer tiefengeologischen Formation in Deutschland dauerhaft gelagert werden. Mit einem betriebsbereiten Endlager für hochradioaktive Abfälle ist ab dem Jahr 2050 zu rechnen. Daher reichen die ursprünglich auf 40 Jahre befristeten Genehmigungen der Zwischenlager nicht aus. Die BGZ wird rechtzeitig neue Genehmigungen beantragen, um die radioaktiven Abfälle bis zu ihrer Abgabe an das Endlager sicher aufzubewahren. Darauf bereitet sie sich mit ihrem Forschungsprogramm vor, in dessen Rahmen die BGZ einen breiten fachlichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene führt. Im Rahmen von konkreten Forschungsvorhaben arbeitet die BGZ mit Partnern aus der Industrie sowie Forschungsinstituten und Universitäten zusammen.

Das Forschungsprogramm kann hier angesehen und heruntergeladen werden: https://bgz.de/mediathek/#publikationen

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