BGZ stellt ihr Forschungsprogramm in Emmerthal vor

EMMERTHAL – In einer Dialogveranstaltung für den Rat und die Bürger*innen der Gemeinde Emmerthal hat die BGZ erläutert, wie sie sich auf die notwendige verlängerte Zwischenlagerung vorbereitet. Das bundeseigene Unternehmen informierte außerdem zu geplanten Baumaßnahmen, um den Betrieb des Zwischenlagers vom Kernkraftwerk Grohnde unabhängig zu machen.

„Mit unserem Forschungsprogramm stellen wir die Weichen für eine verlängerte Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle“, erklärte Dr. Jörn Becker, Leiter der BGZ-Forschungsabteilung. Mit dem Programm habe das bundeseigene Unternehmen die Grundlage dafür erarbeitet, die Sicherheit der Zwischenlagerung an den BGZ-Standorten über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren nachzuweisen.

In seinem Vortrag veranschaulichte Becker die zahlreichen Forschungsaktivitäten der BGZ: von Langzeituntersuchungen zur Sicherheit der Behältedichtungen bis zu Experimenten, die zusätzliche Erkenntnisse zum Langzeitverhalten der Brennelemente liefern sollen. „Wir werden das Forschungsprogramm laufend fortschreiben, an den sich weiterentwickelnden Stand von Wissenschaft und Technik anpassen und regelmäßig über den Fortschritt informieren“, so Becker.

Carsten Harzer, Leiter des Zwischenlagers Grohnde, erläuterte zuvor, wie die BGZ dessen vom Kernkraftwerk unabhängigen Betrieb vorbereitet. Dazu werden in den kommenden Jahren zum Beispiel ein eigenes Gebäude für das Betriebspersonal sowie ein Wachgebäude für den Objektschutz gebaut. Um diese nachhaltig mit Strom und Wärme zu versorgen, wird die BGZ eine Photovoltaikanlage und eine Erdwärmepumpe installieren.

Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Vertreter*innen der BGZ mit den Bürger*innen und Ratsmitgliedern über das Forschungsprogramm und die Zwischenlagerung in Grohnde.

„Die Gemeinde Emmerthal und die BGZ tauschen sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und Planungen aus, daher fühlen wir uns gut darüber informiert, wie sich die BGZ auf die verlängerte Zwischenlagerung vorbereitet“, erklärte Dominik Petters, Bürgermeister der Gemeinde Emmerthal, und fügte an: „Die Standortkommunen müssen diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe der nuklearen Entsorgung nun noch länger tragen. Dabei muss gewährleistet sein, dass der Schutz unserer Bürger*innen und der Umwelt stets an oberster Stelle steht.“

Hintergrund:

Die bundeseigene BGZ betreibt seit 2019 das Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle auf dem Gelände des Kernkraftwerks Grohnde. Die Zwischenlagerung dieser Abfälle ist in Deutschland auf 40 Jahre befristet, die Genehmigung für das Zwischenlager in Grohnde läuft im Jahr 2046 aus. Eine verlängerte Zwischenlagerung ist notwendig, da die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) frühestens in den 2040er-Jahren mit der Benennung eines Endlagerstandorts für hochradioaktive Abfälle rechnet. Dann wird es noch mehrere Dekaden dauern, bis alle Behälter an dieses Endlager abgegeben sind. Auf die verlängerte Zwischenlagerung bereitet sich die BGZ seit ihrer Gründung im Jahr 2017 vor, unter anderem mit ihrem Forschungsprogramm. Dieses ist unter https://bgz.de/forschungsprogramm/ abrufbar.
Bei den zu führenden Genehmigungsverfahren wird die BGZ die Öffentlichkeit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus beteiligen.

Dr. Jörn Becker präsentierte das BGZ-Forschungsprogramm

Dr. David Knollmann im Gespräch mit Dieter Kölkebeck vom Anti-Atom-Plenum Weserbergland

Carsten Harzer im Dialog mit einem Veranstaltungsteilnehmer