Brokdorf: BGZ im Dialog vor Ort

BROKDORF – In einer Informationsveranstaltung für die Bürger*innen der Gemeinde Brokdorf hat die BGZ aktuelle Vorhaben am Standort vorgestellt. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) erläuterte zudem den Zeitplan bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle.

Marco Paschen informierte als Leiter des Zwischenlagers über die vorgesehenen Einlagerungen von abgebrannten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Brokdorf. Weitere Themen waren die für 2026 vorgesehene Rückführung hochradioaktiver Wiederaufarbeitungsabfälle nach Brokdorf sowie die aktuell laufenden Nachrüstungsmaßnahmen am Standort. „Ein weiteres wichtiges Projekt ist die gesetzlich vorgeschriebene Entkopplung des Zwischenlagers vom Kraftwerksbetrieb“, so Marco Paschen. „Schließlich wird das Zwischenlager auch nach dem Rückbau des Kernkraftwerkes noch in Betrieb sein. In diesem Zusammenhang planen wir derzeit die Errichtung eines eigenen Funktionsgebäudes auf unserem Gelände.“

Manuel Wilmanns, Abteilungsleiter für die Infostellen bei der BGE, stellte im Anschluss den Stand der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle vor. Er erläuterte, dass es nicht mehr möglich sein wird, bis zum Jahr 2031 einen Standort für das Endlager festzulegen. „Die BGE hat eine belastbare Zeitplanung bis zur nächsten Etappe der Endlagersuche vorgelegt. Für die weiteren Phasen sind noch sehr viele Variablen offen. Dabei ist uns sehr bewusst, dass die Zeitbedarfe für die Standortauswahl Auswirkungen beispielsweise auf die Dauer der Zwischenlagerung haben.“

Im Anschluss an die Vorträge tauschten sich die Vertreter*innen der BGZ und der BGE mit den Bürger*innen über ihre Fragen und Positionen zur Zwischenlagerung in Brokdorf und zur Endlagersuche in Deutschland aus.

Jörg Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Brokdorf, erklärte: „Wir fühlen uns durch die BGZ gut darüber informiert, wie sie sich auf die längere Zwischenlagerung vorbereitet. Der mit der BGZ gepflegte offene Austausch ist uns wichtig. Klar ist aber auch: Das Zwischenlager darf nicht zur Dauerlösung werden. Die Endlagersuche muss deshalb konsequent vorangetrieben werden, damit die Standortkommunen den Atomausstieg nicht alleine auf ihren Schultern tragen. Die Entsorgung radioaktiver Abfälle ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

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