Zwischenlagerung weitergedacht: BGZ im Austausch mit SPD-Ortsverein Lorsch

LORSCH – Wie die sichere Aufbewahrung der hochradioaktiven Abfälle bis zu deren Abgabe an ein Endlager gewährleistet werden soll, darüber informierte die BGZ bei einer Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Lorsch. Wichtiger Baustein für die verlängerte Zwischenlagerung ist das Forschungsprogramm der BGZ, das Vertreter des bundeseigenen Unternehmens vorstellten. 

Zunächst gab Dirk Jonas, Leiter des Zwischenlagers Biblis, einen Überblick über aktuelle Projekte am Standort. Dazu zählen die Planungen für die organisatorische, bauliche und personelle Entkopplung der Zwischenlager vom Kernkraftwerk. In diesem Kontext bereitet die BGZ unter anderem die Errichtung eines eigenen Funktionsgebäudes für Mitarbeiter*innen und das Wachpersonal vor.

Im Anschluss veranschaulichte BGZ-Sprecher Stefan Mirbeth die Forschungsaktivitäten der BGZ. Mit dem Forschungsprogramm habe das bundeseigene Unternehmen die Grundlage dafür erarbeitet, die Sicherheit der Zwischenlagerung auch über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren hinaus nachzuweisen, so Mirbeth. Am Standort Biblis ist das Brennelemente-Zwischenlager aktuell bis 2046 genehmigt.

„Wir sind davon überzeugt, dass das durch uns umgesetzte Konzept der trockenen Zwischenlagerung am besten geeignet ist, die Sicherheit der Zwischenlagerung über die nächsten Dekaden zu gewährleisten“, hob BGZ-Sprecher Mirbeth hervor. „Das Konz

Dirk Jonas, Leiter des BGZ-Zwischenlagers Biblis, informierte die Zuhörer*innen über die aktuellen Entwicklungen am Standort Biblis.

ept der trockenen Zwischenlagerung ist so robust ausgelegt, dass Effekte ausgeschlossen werden können, bei denen die Sicherheit plötzlich und unerwartet gefährdet ist.“

Ein umfassendes Überwachungskonzept sorgt dafür, dass gegebenenfalls frühzeitig Maßnahmen abgeleitet werden können, die den sicheren Betrieb dauerhaft gewährleisten. In allen Zwischenlagern finden darüber hinaus regelmäßige Überprüfungen statt. Dadurch können technische Systeme weiterentwickelt und bei Bedarf angepasst werden.

Im Anschluss an die Veranstaltung im Paul-Schnitzer-Saal des Museumszentrums Lorsch zeigte sich SPD-Vorsitzender Marcel Claros zufrieden: „Wir haben uns einen sehr guten Eindruck von den aktuellen Planungen der BGZ am Standort Biblis verschaffen können. Eine sachliche und faktenorientierte Debatte ist uns wichtig.“

Hintergrund:

Zwischenlager dürfen keine Dauerlösung darstellen. Die radioaktiven Abfälle sollen daher unterirdisch in einer tiefengeologischen Formation in Deutschland dauerhaft gelagert werden. Da die Suche nach einem Endlager-Standort noch nicht abgeschlossen ist, reichen die ursprünglich auf 40 Jahre befristeten Genehmigungen der Zwischenlager nicht aus.

Die BGZ wird rechtzeitig neue Genehmigungen beantragen und die sichere Aufbewahrung der radioaktiven Abfälle bis zu ihrer Abgabe an das Endlager nachweisen. Darauf bereitet sie sich mit ihrem Forschungsprogramm vor. Im Rahmen von konkreten Forschungsvorhaben arbeitet die BGZ mit Partnern aus der Industrie sowie mit Forschungsinstituten und Universitäten zusammen und führt einen breiten fachlichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene.

Das Forschungsprogramm kann hier angesehen und heruntergeladen werden: https://bgz.de/mediathek/#publikationen

 

Skip to content