Gorleben: Umweltminister Meyer besucht BGZ-Zwischenlager

GORLEBEN – Der niedersächsische Umweltminister, Christian Meyer, hat sich vor Ort über die sichere Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle informiert. In diesem Rahmen sprach er mit der Vorsitzenden der BGZ-Geschäftsführung, Bettina Hesse, auch über aktuelle Themen am Standort.

Hesse betonte, dass die Zwischenlager regelmäßig an neue Bedrohungslagen angepasst werden. So errichtet die BGZ aktuell eine zusätzliche Schutzwand rund um das Lager mit hochradioaktiven Abfällen. Zudem ist eine neue Sicherungszentrale vorgesehen. Diese ist eine Voraussetzung für den durch die BGZ angekündigten Rückbau der Pilotkonditionierungsanlage (PKA). „Dort sollte erprobt werden, wie radioaktive Abfälle für das ursprünglich im Salzstock Gorleben geplante Endlager verpackt werden. Durch das Ausscheiden Gorlebens im Endlagersuchverfahren ist die Anlage heute obsolet“, erläuterte Hesse beim Rundgang durch die PKA.

Ein weiteres Thema war die verlängerte Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle. Diese ist in Deutschland auf 40 Jahre befristet. In Gorleben läuft die Genehmigung 2034 aus. Eine verlängerte Zwischenlagerung ist notwendig, da erst Mitte des Jahrhunderts ein Endlagerstandort benannt werden soll. „Wir werden in Gorleben rechtzeitig eine neue Genehmigung beantragen, so wie an all unseren anderen Standorten auch,“ so Hesse. „Wesentlicher Baustein dafür ist unser Forschungsprogramm, mit dem wir die Sicherheit der Zwischenlagerung auch für die nächsten Jahrzehnte nachweisen. Dieses haben wir im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung auch hier vor Ort diskutiert und werden die Bürger*innen bei dem anstehenden Genehmigungsverfahren entsprechend beteiligen.“

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer machte sich ein Bild von der Pilotkonditionierungsanlage, die zurückgebaut werden wird.

Minister Meyer erklärte nach der Besichtigung: „Der Atomausstieg erfolgte mit einem breiten gesellschaftlichen und politischen Konsens. Dadurch wurden gerade in Gorleben viele Konflikte befriedet. Ich begrüße den vorgesehenen Rückbau der PKA. Klar ist auch, dass die hochradioaktiven Abfälle an den jeweiligen Standorten bleiben bis ein Endlager gefunden ist. Einen Atommülltourismus nach Gorleben lehne ich ab. Bei den anstehenden Genehmigungsverfahren für die Zwischenlager muss ein Höchstmaß an Sicherheit für den längeren Verbleib der Abfälle gewährleistet sein. Hierzu gehören auch die Berücksichtigung neuer Bedrohungen und die jeweiligen Erkenntnisse von Sicherheit und Technik. Die BGZ leistet hierbei eine gewissenhafte Arbeit“, so Meyer.