Neckarwestheim: Landtagsabgeordnete besichtigen Brennelemente-Zwischenlager

NECKARWESTHEIM – Die Landtagsabgeordneten Tayfun Tok und Erwin Köhler (Bündnis 90/ Die Grünen) besuchten gemeinsam mit den Bürgermeistern Jochen Winkler (Neckarwestheim) und Dr. Jörg Frauhammer (Gemmrigheim) das Zwischenlager. Bei einem Rundgang durch das Tunnellager erhielten die Politiker Einblicke, wie die sichere Aufbewahrung der hochradioaktiven Abfälle gewährleistet wird.

In zwei unterirdischen Tunnelröhren befinden sich derzeit 99 Behälter mit abgebrannten Brennelementen. Da die Genehmigung dieses Zwischenlagers im Jahr 2046 ausläuft, ein Endlagerstandort aber erst ab Mitte des Jahrhunderts benannt werden soll, informierten sich die Landtagsabgeordneten über die Vorbereitungen der BGZ auf eine verlängerte Zwischenlagerung. „Wir werden die sichere Aufbewahrung der hochradioaktiven Abfälle auch über die kommenden Jahrzehnte gewährleisten“, erläuterte Thomas Taschke, Leiter des Zwischenlagers. Die Sicherheit fuße auf einem robusten Konzept mit einer umfassenden Überwachung und Erfahrungen aus einem jahrzehntelangen, störungsfreien Betrieb.

Mit Blick auf den größeren Zeitbedarf bei der Endlagersuche betonte Standortkommunikatorin Dr. Genevieve Mulack: „Die BGZ wird rechtzeitig eine neue Genehmigung für das Zwischenlager beantragen und die Sicherheit in den zu führenden Verfahren nachweisen.“ Dazu habe die BGZ ein umfangreiches Forschungsprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen das Langzeitverhalten von Behältern und Inventaren untersucht werde. Nach der Besichtigung erklärten MdL Tayfun Tok und MdL Erwin Köhler, dass auch sie sich für bestmögliche Sicherheitsstandards einsetzen. Zudem begrüßen sie die Ankündigung der BGZ, bei der verlängerten Zwischenlagerung auf die Beteiligung der Öffentlichkeit zu setzen. Die Bürgermeister der beiden Standortgemeinden wiesen auf den Informationsbedarf der Bevölkerung hin, den die BGZ durch einen regelmäßigen Dialog vor Ort erfülle.

Hintergrund:

Die Aufbewahrung hochradioaktiver Abfälle ist in Deutschland auf 40 Jahre befristet, die Genehmigung für das Zwischenlager in Neckarwestheim läuft im Jahr 2046 aus. Eine verlängerte Zwischenlagerung ist notwendig, da ein Endlagerstandort für hochradioaktive Abfälle erst Mitte dieses Jahrhunderts benannt werden soll. Dann wird es noch mehrere Jahrzehnte dauern, bis das Endlager errichtet ist und alle Behälter an dieses Endlager abgegeben werden können. Auf die verlängerte Zwischenlagerung bereitet sich die BGZ seit ihrer Gründung im Jahr 2017 vor und hat dazu ein Forschungsprogramm aufgelegt. Dieses ist unter https://bgz.de/forschungsprogramm/ abrufbar.