Gorleben: Tiere und Pflanzen rund um das Zwischenlager werden erfasst
Die BGZ hatte im Vorlauf zum Genehmigungsverfahren für die verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben im November eine UVP beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) beantragt und darüber öffentlich informiert. Nun startet die Kartierung, in deren Rahmen ein externer Dienstleister über eine Vegetationsperiode hinweg Umweltdaten in einem Radius von 300 Metern um das Zwischenlager erfasst. Diese fließen in den UVP-Bericht ein, den die BGZ dem BASE als Genehmigungsbehörde vorlegen wird.
Den Bericht wird das BASE dann im Rahmen des atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens zur Einsicht öffentlich ausgelegen. Es können Einwände erhoben werden, die bei einem Erörterungstermin diskutiert werden. Den Prozess und die nächsten Schritte hatte die BGZ zusammen mit dem BASE interessierten Bürger*innen bei ihrer Dialogveranstaltung Ende Januar in Hitzacker ausführlich erläutert und diskutiert.
In diesem Zuge hatte die BGZ auch angekündigt, ihren Antrag für die verlängerte Zwischenlagerung auf die bereits vorhandenen 113 Behälter und deren Inventar zu beschränken, da eine weitere Einlagerung hochradioaktiver Abfälle in Gorleben nicht vorgesehen ist. Somit wird in der UVP geprüft, ob der Weiterbetrieb des Zwischenlagers mit dem bisherigen Status künftig Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben kann.
„Wir haben die Öffentlichkeit von Beginn an informiert und mit den Menschen vor Ort in diversen Veranstaltungen über die verlängerte Zwischenlagerung diskutiert“, betont Unternehmenssprecher Burghard Rosen. „Diese transparente und proaktive Kommunikation werden wir fortsetzen.“ So hatte die BGZ bei ihrer Dialogveranstaltung angekündigt, anknüpfend an ihre frühe Öffentlichkeitsbeteiligung ein Format vor Ort anzubieten, um die Bevölkerung bei dem Genehmigungsverfahren zu beteiligen. Dieses wird die BGZ in einer Auftaktveranstaltung in diesem Jahr vorstellen und mit interessierten Bürger*innen erörtern.
Hintergrund:
Die Genehmigung für das Brennelemente-Zwischenlager Gorleben läuft im Jahr 2034 aus. Eine verlängerte Zwischenlagerung ist notwendig, da erst Mitte des Jahrhunderts ein Endlagerstandort für hochradioaktive Abfälle benannt werden soll. Dann wird es noch mehrere Dekaden dauern, bis alle Behälter an dieses Endlager abgegeben sind. Die BGZ hat seit ihrer Gründung die Notwendigkeit der verlängerten Zwischenlagerung kommuniziert und plant, im Jahr 2026 die längere Aufbewahrung der CASTOR-Behälter in Gorleben beim BASE zu beantragen. Damit startet formal das Genehmigungsverfahren nach dem Atomgesetz, in dessen Rahmen die Sicherheit der Zwischenlagerung durch die Behörde bewertet wird. In diesem Zuge findet die formale Öffentlichkeitsbeteiligung durch das BASE statt, in deren Rahmen Betroffene vor Ort ihre Belange einbringen können.
Der Untersuchungsrahmen für den UVP-Bericht wird durch das BASE festgelegt und steht noch nicht abschließend fest. Gleichwohl beginnt die BGZ bereits jetzt mit der Erfassung von Umweltdaten, um die Vegetationsperiode voll nutzen zu können.