Philippsburg: Einlagerung aller CASTOR-Behälter im Zwischenlager abgeschlossen

PHILIPPSBURG – Im vergangenen Jahr wurden vier CASTOR-Behälter mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich nach Philippsburg transportiert. Alle Behälter stehen nun im Zwischenlager und sind an das Behälterüberwachungssystem angeschlossen. Somit ist die Einlagerung hochradioaktiver Abfälle in Philippsburg abgeschlossen, weitere CASTOR-Behälter kommen nicht hinzu.

Ende November 2024 erreichten die Abfälle aus La Hague das Zwischenlager. Nach einer Überprüfung durch BGZ-Fachleute wurden die vier Behälter an ihren jeweiligen Stellplatz gebracht. „Der Transport innerhalb des Zwischenlagers verlief, wie auch die gesamte Rückführung aus Frankreich, reibungslos und ohne Störungen“, betont Dr. Steffen Vonderau, der Leiter des Zwischenlagers. „Mit der Einlagerung der vier Behälter ist die Rückführung aus Frankreich abgeschlossen. Da das Kraftwerk bereits brennstofffrei ist, werden keine weiteren CASTOR-Behälter im Zwischenlager eingelagert.“

Im Brennelemente-Zwischenlager sind insgesamt 106 von 152 genehmigten Behälterstellplätzen belegt. In 102 Behältern befinden sich Brennelemente aus dem ehemaligen Kraftwerksbetrieb am Standort Philippsburg. Das Zwischenlager ist damit zu nur zwei Dritteln gefüllt. „Wir als Standortkommune tragen somit zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für die nukleare Entsorgung bei“, so Philippsburgs Bürgermeister Stefan Martus. „Daher begrüße ich es sehr, dass die Einlagerung nun abgeschlossen ist und keine weiteren hochradioaktiven Abfälle in das Zwischenlager gebracht werden.“

Hintergrund:

Bis 2005 wurden Brennelemente aus dem Betrieb deutscher Atomkraftwerke zur Wiederaufarbeitung nach Großbritannien und Frankreich transportiert. Gemäß ihren vertraglichen Verpflichtungen müssen die Betreiber ihre noch im Ausland lagernden Wiederaufarbeitungsabfälle nach Deutschland zurückführen. Zur Rücknahme hat sich die Bundesrepublik Deutschland auch völkerrechtlich verpflichtet. Im Jahr 2015 haben Bund, Länder und AKW-Betreiber das Rückführungskonzept im Konsens beschlossen. Dieses sieht eine bundesweit ausgewogene Verteilung nach dem Verursacherprinzip vor. Damals sind vier Standorte für die Rückführung festgelegt worden: Biblis in Hessen, Brokdorf in Schleswig-Holstein, Isar in Bayern und Philippsburg in Baden-Württemberg. Bereits 2020 wurden sechs Behälter aus Großbritannien (Sellafield) nach Biblis zurückgeführt, 2024 folgte der Transport von vier Behältern aus Frankreich (La Hague) nach Philippsburg. Die Rückführung nach Isar erfolgt in diesem Jahr, in Brokdorf ist sie für 2026 vorgesehen. Nach Abschluss werden die hochradioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in den Bundesländern zwischengelagert, aus deren Atomkraftwerken anteilig die größte Menge an Kernbrennstoff zur Wiederaufarbeitung ins Ausland verbracht wurde. Die BGZ hat von Beginn an proaktiv über die Rückführung informiert, unter anderem bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen in Philippsburg. Weitere Informationen finden sich hier: https://rueckfuehrung.bgz.de/