CASTOR-Behälter aus Sellafield im Zwischenlager Isar eingetroffen

NIEDERAICHBACH – Sieben CASTOR-Behälter mit verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in England sind in das Zwischenlager Isar transportiert worden. Mit der sicheren Aufbewahrung dieser Abfälle bis zur Abgabe an ein Endlager setzt die BGZ ihren gesetzlichen Auftrag um. Die Sicherheit der Zwischenlagerung wurde zuvor umfassend überprüft.

Der Transport der CASTOR-Behälter startete Mitte vergangener Woche in Sellafield. Dort wurden die hochradioaktiven Abfälle, die bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken angefallen sind, in Glas eingeschmolzen und in Edelstahlkokillen gefüllt. Jeweils 28 dieser Kokillen wurden anschließend in CASTOR-Behälter des Typs HAW28M verladen. Dieser Behältertyp kam bereits bei der Rückführung verglaster hochradioaktiver Abfälle an die BGZ-Standorte Gorleben, Biblis und Philippsburg zum Einsatz. Organisiert und durchgeführt wurde der Transport von der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service im Auftrag der Kernkraftwerksbetreiber.

Fachleute der BGZ werden die sieben Behälter nun auf ihren ordnungsgemäßen Zustand überprüfen und im Zwischenlager an das Behälterüberwachungssystem anschließen. Bei einem Probelauf im Frühjahr 2023 demonstrierte die BGZ die sichere Einlagerung bereits mit einem unbeladenen, baugleichen Behälter unter behördlicher Aufsicht.

„Mit der Einlagerung der sieben Behälter im Zwischenlager endet ein umfangreiches Projekt, das mit intensiver Vorbereitung auf einem hohen Sicherheitsniveau verbunden war“, sagt Markus Luginger, Leiter des Zwischenlagers Isar. „Ich bedanke mich bei meinem engagierten Team und den beteiligten Institutionen, mit denen wir die Einlagerung vorbereitet haben“, so Luginger.

Dass alle Sicherheitsanforderungen für die Aufbewahrung der Behälter erfüllt sind, hat die BGZ gegenüber dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) im Rahmen eines atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens dargelegt und mit der Aufbewahrungsgenehmigung bestätigt bekommen.

 

Hintergrund:

Bis 2005 wurden Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken zur Wiederaufarbeitung nach Großbritannien und Frankreich transportiert. Gemäß ihren vertraglichen Verpflichtungen müssen die Betreiber der Atomkraftwerke ihre noch im Ausland lagernden Wiederaufarbeitungsabfälle nach Deutschland zurückführen. Zur Rücknahme dieser Abfälle hat sich die Bundesrepublik Deutschland auch völkerrechtlich verpflichtet.

Im Jahr 2015 haben Bund, Länder und AKW-Betreiber das Rückführungskonzept im Konsens beschlossen. Dieses sieht eine bundesweit ausgewogene Verteilung der Behälter vor. Damals sind vier Standorte für die Rückführung der Abfälle festgelegt worden: Biblis in Hessen, Brokdorf in Schleswig-Holstein, Isar in Bayern und Philippsburg in Baden-Württemberg.

Diese Verteilung orientiert sich am Verursacherprinzip. Nach Abschluss der Rückführung werden die hochradioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in den Bundesländern zwischengelagert, aus deren Kernkraftwerken anteilig die größte Menge an Kernbrennstoff zur Wiederaufarbeitung ins Ausland verbracht wurde.

Die BGZ hat von Beginn an proaktiv über die Rückführung informiert, unter anderem auch bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen in Niederaichbach und Essenbach. Weitere Informationen finden sich auch hier: https://rueckfuehrung.bgz.de/