Transporte zum LoK bereiten keine Probleme
WÜRGASSEN – Der LKW-Verkehr aus dezentralen Zwischenlagern zum Logistikzentrum Konrad (LoK) erhöht die Verkehrszahlen in der Region um Würgassen nur marginal. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der BGZ.
In der Studie wurden fünf Zufahrtsstrecken von den Autobahnen A7, A33 und A44 zum LoK identifiziert und untersucht. Über diese sollen künftig auch Transporte mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus dezentralen Zwischenlagern in ganz Deutschland rollen. Die BGZ rechnet mit maximal 20 LKW-Fahrten pro Tag (montags bis freitags), inklusive der Leerfahrten, da die Transporte überwiegend mit der Bahn erfolgen werden. „Selbst wenn man unrealistisch annimmt, dass an einem Tag alle LKW-Transporte zum und vom Logistikzentrum über einen Zufahrtsweg erfolgen, ergäbe sich für die betroffene Strecke nur ein geringes zusätzliches Verkehrsaufkommen“, sagt BGZ-Bereichsleiter Dr. Heinz-Walter Drotleff. So wurden beispielsweise bei der automatisierten Verkehrszählung etwa 1.200 LKW pro Tag in der Lange Straße in Beverungen registriert, in der Würgasser Straße in Lauenförde waren es 300.
In der Studie wurden auch Unfallschwerpunkte und Engstellen in der Region im Umkreis von 25 Kilometer untersucht. Die Untersuchungen zeigten, dass alle Zufahrtsstrecken für Gefahrguttransporte zugelassen und für die LKW-Transporte der BGZ geeignet sind, so Drotleff.
Der Abtransport der Behälter mit schwach- und mittelradioaktiven Abfall vom Logistikzentrum ins Endlager Konrad soll nahezu ausschließlich per Bahn erfolgen. Dass auch dies ohne Probleme auf der Sollingbahn und den angrenzenden Schienenverbindungen möglich ist, war bereits im vergangenen Jahr in einer Untersuchung der DB Netz AG und dem Transportdienstleister DAHER belegt worden.
Die jetzt vorgelegte Studie wurde vom Unternehmen Nusec aus Beverungen erarbeitet; die Verkehrszählungen erfolgten datenschutzkonform mit automatisierten Kameras. Die Auswertung der Daten übernahm eine Künstliche Intelligenz (KI). Erste Ergebnisse der Studie hatte die BGZ bereits vergangenen Sommer im Standortarbeitskreis von Politiker*innen aus der Region und den Bürgerinitiativen vorgestellt. Auf Bitten des Arbeitskreises wurde das Untersuchungsgebiet noch einmal erweitert – auf die Strecke über den Höhenzug des Ith sowie der Autobahnabfahrt Warburg der A44.
Hier geht es direkt zur Studie.
Hintergrund: Die BGZ hat nach einer Untersuchung von 28 potenziellen Flächen entschieden, ein Logistikzentrum für das Endlager Konrad auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks Würgassen zu errichten. In dem Logistikzentrum sollen Behälter mit fertig verpackten, schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus dezentralen Zwischenlagern für den Transport in das Endlager Konrad passgenau zusammengestellt werden. Damit wird eine zügige Einlagerung in das Endlager sichergestellt.