Zwischenlager Isar: Probelauf erfolgreich durchgeführt

NIEDERAICHBACH – Die BGZ hat im Zwischenlager Isar erfolgreich einen Probelauf für die vorgesehene Einlagerung von CASTOR-Behältern mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente durchgeführt. Dieser ist Teil der Vorbereitungen für die Rücknahme dieser Abfälle. Ein Termin für den Transport nach Bayern steht noch nicht fest.

„Unser Team absolvierte mit einem leeren, knapp 100 Tonnen schweren CASTOR-Behälter erfolgreich alle Arbeitsschritte, die zur Einlagerung erforderlich sind“, erläutert Markus Luginger, Leiter des Zwischenlagers Isar. Die BGZ habe dadurch gezeigt, dass sie die hochradioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung sicher annehmen und aufbewahren kann.

Unabhängige Sachverständige überwachten im Auftrag des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) als für das Zwischenlager Isar zuständige Aufsichtsbehörde den mehrtägigen Probelauf und bestätigten dessen ordnungsgemäße Durchführung.

Mitte April erteilte das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) der BGZ die Genehmigung, sieben CASTOR-Behälter mit verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung im Zwischenlager Isar aufzubewahren. „Die Behälter sollen in den nächsten Jahren vom britischen Sellafield in das Zwischenlager Isar gebracht werden. Ein Termin für den Transport steht noch nicht fest“, informiert Stefan Mirbeth, verantwortlich für die BGZ-Kommunikation am Standort Isar.

Noch ausstehende Voraussetzung für die Rückführung ist eine Transportgenehmigung nach dem Atomgesetz, die ein von der Energiewirtschaft beauftragtes Unternehmen beim BASE beantragt hat. Diese ist noch nicht erteilt.

 

Hintergrund:

Bis 2005 wurden Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken zur Wiederaufarbeitung nach Großbritannien und Frankreich transportiert. Die dabei angefallenen, hochradioaktiven Abfälle müssen die Abfallbesitzer, die Betreiber der Atomkraftwerke, gemäß ihren vertraglichen Verpflichtungen nach Deutschland zurückführen. Zur Rücknahme dieser Abfälle hat sich die Bundesrepublik Deutschland auch völkerrechtlich verpflichtet.

Im Jahr 2015 ist ein Konzept zur Verteilung der noch im Ausland lagernden Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente mit breitem politischem Konsens verabschiedet worden. Dieses sieht eine bundesweit ausgewogene Verteilung der Behälter vor. Damals sind vier Standorte für die Rückführung festgelegt worden: Biblis in Hessen, Brokdorf in Schleswig-Holstein, Isar in Bayern und Philippsburg in Baden-Württemberg.

Nach Hessen ist die Rückführung bereits abgeschlossen: Im November 2020 wurden sechs Behälter mit hochradioaktiven Abfällen aus der britischen Wiederaufarbeitung zum Zwischenlager Biblis transportiert. Für Deutschland war dies der erste große Rücktransport von Atommüll in CASTOR-Behältern seit 2011. Er verlief reibungslos und ohne Störungen.

18 weitere CASTOR-Behälter müssen in den kommenden Jahren noch nach Deutschland zurückgeführt werden, davon sieben Behälter in das Zwischenlager Isar. Nach Abschluss der Rückführung werden die Behälter dann in den Bundesländern aufbewahrt, aus deren Atomkraftwerken anteilig die größte Menge an Kernbrennstoff ins Ausland gebracht wurde.

Die BGZ hat von Beginn an proaktiv über die Rückführung informiert, so beispielsweise vor rund 500 Bürger*innen in Niederaichbach. Sie wird diese Kommunikation fortsetzen. Weitere Informationen finden sich auch hier: https://rueckfuehrung.bgz.de/

 

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