Ahaus: Grüne aus NRW besichtigen Zwischenlager

AHAUS – Der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, MdB Dr. Jan-Niclas Gesenhues, hat mit Vertreter*innen der Grünen aus NRW das Zwischenlager Ahaus besucht. Die BGZ informierte sie dort über die Planungen zur verlängerten Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle und mögliche weitere Einlagerungen am Standort.

„Wir werden die sichere Zwischenlagerung auch über die kommenden Dekaden gewährleisten“, betonte Dr. Michael Hoffmann, Bereichsleiter für den Betrieb der BGZ-Zwischenlager, mit Blick auf den größeren Zeitbedarf bei der Endlagersuche. Diese Sicherheit fuße auf einem robusten Konzept mit einer umfassenden Überwachung und positiven Erfahrungen aus mehr als drei Jahrzehnten störungsfreiem Betrieb der Zwischenlager. „Mit unserem Forschungsprogramm sind wir gut aufgestellt, um die erforderlichen Nachweise zur Langzeitsicherheit in den neuen Genehmigungsverfahren für die Zwischenlager vorzulegen“, so Dr. Hoffmann.

Dr. David Knollmann, Referent für Standortkommunikation, gab zusammen mit dem Leiter des Zwischenlagers, Uwe Wolf, einen Überblick über relevante Projekte am Standort. Dazu zählen etwa die geplante Einlagerung von Brennelementen aus dem Forschungsreaktor in Garching (FRM II) sowie die mögliche Aufbewahrung von Brennelementen aus dem AVR-Versuchsreaktor in Jülich. „Wir stehen in einem guten und regelmäßigen Austausch hier vor Ort in Ahaus. Dieser Dialog ist für uns als lernendes Unternehmen sehr wichtig – wir werden ihn deshalb auch künftig weiterführen und intensivieren“, so Dr. Knollmann.

Nach der Besichtigung des Zwischenlagers erklärte MdB Dr. Jan-Niclas Gesenhues: „Mit der Nutzung der Atomenergie in Deutschland ist seit April dieses Jahres Schluss. Als Hinterlassenschaften des Atomstrom-Zeitalters aber bleiben die radioaktiven Abfälle. Weil die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle länger dauert als ursprünglich geplant, kommt der Zwischenlagerung eine besondere Bedeutung zu.“

Dr. Gesenhues führte weiter aus: „Daher war es mir ein Anliegen, mit den Mitarbeiter*innen in Ahaus in einen konstruktiven Austausch zu gehen und einen direkten Einblick in die Praxis der Zwischenlagerung zu bekommen. Die BGZ hat die verantwortungsvolle Aufgabe, eine sichere Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle zu gewährleisten. Als Grüne Bundestagsfraktion setzen wir uns für bestmögliche Sicherheitsstandards ein. Dazu gehört für uns auch, unnötige Atomtransporte zu verhindern.“

Hintergrund:

Die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle ist in Deutschland auf 40 Jahre befristet, die Genehmigung für das Zwischenlager in Ahaus läuft im Jahr 2036 aus. Da es Jahrzehnte dauert, bis alle hochradioaktiven Abfälle an ein Endlager abgegeben sind, wäre auch nach der ursprünglichen Planung, einen Endlagerstandort bis 2031 zu benennen, eine verlängerte Zwischenlagerung erforderlich gewesen. Auf diese bereitet sich die BGZ seit ihrer Gründung 2017 vor.

Dafür hat sie ein umfassendes Forschungsprogramm (https://bgz.de/forschungsprogramm) initiiert, in dessen Rahmen sie mit nationalen und internationalen Partnern aus Industrie, Wissenschaft und von Universitäten zusammenarbeitet. Die BGZ wird rechtzeitig neue Aufbewahrungsgenehmigungen für ihre Standorte beantragen und muss in diesen neu zu führenden Genehmigungsverfahren nach dem jeweils aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik nachweisen, dass die Sicherheit der Zwischenlagerung über 40 Jahre hinaus gewährleistet ist.

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