Abgeordnete der Grünen besuchen Zwischenlager Ahaus

AHAUS – NRW-Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen haben sich im Zwischenlager Ahaus über die sichere Aufbewahrung radioaktiver Abfälle informiert. Experten der BGZ sprachen mit den Landespolitiker*innen zudem über mögliche Einlagerungen von Brennelementen aus Jülich.

„Die Sicherheit der Zwischenlagerung basiert auf einem robusten Konzept mit einer umfassenden Überwachung“, sagte BGZ-Sprecher Dr. David Knollmann bei einem Gang durch das Zwischenlager mit den Landtagsabgeordneten Norika Creuzmann, Dr. Robin Korte, Norwich Rüße und Hedwig Tarner.

In Ahaus habe man positive Erfahrungen aus mehr als drei Jahrzehnten störungsfreiem Betrieb gesammelt. „Wir sind also gut aufgestellt, um die Sicherheit der Aufbewahrung auch für die kommenden Jahrzehnte zu gewährleisten“, betonte Knollmann. Die Aufbewahrungsgenehmigung in Ahaus ende im Jahr 2036. Die BGZ werde rund acht Jahre vorher eine neue Genehmigung beantragen, so Knollmann. Eine verlängerte Zwischenlagerung sei notwendig, da frühestens in den 2040er-Jahren mit der Benennung eines Endlagerstandorts für hochradioaktive Abfälle zu rechnen ist.

Thema bei dem Besuch war auch die mögliche Aufbewahrung von Brennelementen aus dem AVR-Versuchsreaktor Jülich. Das dortige Zwischenlager muss aufgrund einer Anordnung der NRW-Atomaufsicht geräumt werden. Die Betreiberin des Zwischenlagers in Jülich verfolgt zwei Optionen: Den Bau eines neuen Zwischenlagers in Jülich und den Transport der Brennelemente in das Zwischenlager Ahaus. „Die BGZ bereitet sich auf eine mögliche Einlagerung vor, weil sie dazu vertraglich verpflichtet ist“, sagte Knollmann. „Im vergangenen Jahr haben wir die Annahme eines leeren CASTOR-Behälters aus Jülich erfolgreich getestet.“ Unabhängige Sachverständige hätten der BGZ den reibungslosen Ablauf bescheinigt. Für den Transport der Brennelemente lägen jedoch noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen vor. Die BGZ entscheide zudem nicht über den weiteren Verbleib der Jülicher Brennelemente, unterstrich Knollmann. Diese Entscheidung treffe die Betreiberin des Jülicher Zwischenlagers in enger Abstimmung mit dem NRW-Wirtschaftsministerium als Atomaufsicht.

Norika Creuzmann, anti-atompolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, erklärte nach dem Besuch: „Deutschland hat im vergangenen Jahr die letzten Atommeiler abgeschaltet. Das war eine gute Entscheidung. Als Hinterlassenschaft bleibt der Müll. Weil die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle länger dauert als ursprünglich geplant, kommt der Zwischenlagerung eine besondere Bedeutung zu.“

Creuzmann führte weiter aus: „Wir konnten uns heute davon überzeugen, mit welcher Expertise und Gewissenhaftigkeit die BGZ ihrer verantwortungsvollen Aufgabe nachkommt. Als Grüne Landtagsfraktion setzten wir uns weiter für bestmögliche Sicherheitsstandards sowie die Reduzierung von Atommülltransporten ein – das gilt auch für die möglichen Transporte der Brennelemente aus Jülich nach Ahaus.“

 

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