Ahaus: Dialog über Zwischenlagerung im Rathaus

AHAUS – In einer Informationsveranstaltung für den Rat und die Bürger*innen der Stadt Ahaus hat die BGZ ihre aktuellen Projekte vorgestellt. Die Vertreter des bundeseigenen Unternehmens erläuterten etwa die Planungen zur Aufbewahrung von Forschungsreaktor-Brennelementen im Zwischenlager Ahaus. Neben der BGZ berichtete die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) über den derzeitigen Stand der geplanten CASTOR-Transporte aus Jülich nach Ahaus.

„Wir können die CASTOR-Behälter aus Jülich sicher aufbewahren“, sagte Dr. Matthias Heck, Bereichsleiter Genehmigungen bei der BGZ. Dies sei durch die Genehmigungsbehörde umfangreich geprüft und bestätigt worden. „Im vergangenen Jahr hat das Oberverwaltungsgericht Münster die Rechtmäßigkeit der Genehmigung festgestellt“, unterstrich er. Die BGZ hat die Annahme eines leeren CASTOR-Behälters aus Jülich bereits erfolgreich getestet. Unabhängige Sachverständige haben der BGZ den reibungslosen Ablauf bescheinigt.

Für die JEN stellte Dr. Guido Caspary, Prokurist und Hauptabteilungsleiter Dekontamination und Entsorgung, den Stand der Vorbereitungen für einen möglichen Transport der CASTOR-Behälter nach Ahaus vor. Die erforderliche Beförderungsgenehmigung hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) noch nicht erteilt.

Dr. David Knollmann, verantwortlich für die BGZ-Kommunikation am Standort Ahaus, ging auf zwei weitere Themen ein: Ursprünglich sollten 152 Behälter mit mittelradioaktiven Abfällen aus der französischen Wiederaufarbeitung im Zwischenlager Ahaus aufbewahrt werden. Stattdessen einigten sich Deutschland und Frankreich 2021 auf eine andere Lösung, die bis zu 30 leere und ausgediente Brennelemente-Transportbehälter für die Zwischenlagerung in Ahaus vorsah. „Diese Behälter kommen nun nicht nach Ahaus und werden aktuell bei einem Unternehmen in den USA verwertet“, sagte Knollmann.

Das zweite Thema war die Aufbewahrung von Brennelementen aus dem Forschungsreaktor München II (FRM II) im Zwischenlager Ahaus. „Wie auch im Fall der Jülicher Brennelemente kommt die BGZ ihren vertraglichen Verpflichtungen nach, indem sie die Aufbewahrung vorbereitet“, erläuterte Knollmann. Es gebe langjährig bestehende Vereinbarungen, die nun umgesetzt würden. Im laufenden Genehmigungsverfahren habe die BGZ umfangreiche Nachweise zur Sicherheit vorgelegt. Das Verfahren sei weit fortgeschritten.

Karola Voß, Bürgermeisterin der Stadt Ahaus, erklärte: „Wir begrüßen, dass für die Brennelemente-Transportbehälter aus Frankreich nun eine alternative Entsorgung gefunden wurde. Trotz unterschiedlicher Auffassungen hinsichtlich zukünftiger potentieller Einlagerungen, insbesondere denen aus Jülich, fühlen wir uns durch die BGZ vor Ort gut informiert. Der bislang gepflegte enge und vertrauensvolle Austausch ist wichtig.“ Die Bürgermeisterin machte auch deutlich: „Die Zwischenlagerung ist nur für eine begrenzte Zeit konzipiert. Als Standortkommune übernehmen wir seit Jahrzehnten Verantwortung. Die Entsorgung der hochradioaktiven Abfälle in einem Endlager ist eine Aufgabe von gesamtgesellschaftlicher Verantwortung. Deshalb ist die Endlagersuche wichtig und muss nach Kräften vorangetrieben werden.“