Forum Zwischenlagerung: Reger Austausch über verlängerte Zwischenlagerung
ESSEN – Auf Einladung der BGZ haben Expert*innen beim „Forum Zwischenlagerung“ über die notwendige verlängerte Zwischenlagerung diskutiert und die Fragen des Publikums, das vor Ort und per Livestream teilnahm, beantwortet.
360 interessierte Gäste, darunter 330 online sowie 30 vor Ort, verfolgten gestern das „Forum Zwischenlagerung“ aus der Zeche Zollverein, mit dem die BGZ den Rahmen für einen Austausch zwischen Expert*innen und interessierter Öffentlichkeit über die Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle bietet. „Es war eine gelungene Veranstaltung, die geprägt war von einem sachlichen Austausch“, sagte Stefan Weber, Leiter der Abteilung Genehmigungen Sicherheit bei der BGZ, im Anschluss.
Er erläuterte zusammen mit Dr. Jörn Becker, dessen Abteilung bei der BGZ unter anderem das Forschungsprogramm verantwortet, wie sich das bundeseigene Unternehmen auf die notwendige verlängerte Zwischenlagerung vorbereitet. Mit dieser sind technische Fragen verbunden, die die BGZ in den zu führenden Genehmigungsverfahren beantworten muss. Dazu verfolge das Unternehmen ein umfassendes Forschungsprogramm, mit dem, so Becker, „wir die Grundlage legen, um die Sicherheit der Zwischenlagerung auch über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren hinaus nachzuweisen“.
Über diese und weitere Aspekte der verlängerten Zwischenlagerung diskutierten die beiden BGZ-Vertreter auf dem Podium mit Angela Wolff, Referentin für Atom- und Energiepolitik beim BUND, sowie Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus e.V.“ und Michael Müller, Fachgebietsleiter für Rechtsfragen in der Abteilung Genehmigungsverfahren beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Zudem beantworteten die Expert*innen die Fragen der Gäste, die live in Essen und via Livestream am „Forum Zwischenlagerung“ teilnahmen. Durch die Hybridveranstaltung führte Moderatorin Shary Reeves, unter anderem bekannt aus der WDR-Sendung „Wissen macht Ah“.
„Ich finde es gut, dass die BGZ informiert und Veranstaltungen wie das Forum Zwischenlagerung anbietet. Dies kann aber nur ein erster Schritt sein“, sagte Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ im Anschluss der Veranstaltung. „Jetzt ist es wichtig, dass sich die politisch Verantwortlichen in den öffentlichen Dialogprozess einbringen.”
Der Livestream des Forums Zwischenlagerung ist unter https://livestream.bgz.de/ abrufbar. Fragen zum Thema verlängerte Zwischenlagerung können Interessierte jederzeit unter https://forum-zwischenlagerung.bgz.de/ einreichen.
Hintergrund:
Zwischenlager dürfen keine Dauerlösung darstellen. Die radioaktiven Abfälle sollen daher unterirdisch in einer tiefengeologischen Formation in Deutschland dauerhaft gelagert werden. Mit einem betriebsbereiten Endlager für hochradioaktive Abfälle ist ab dem Jahr 2050 zu rechnen. Daher reichen die ursprünglich auf 40 Jahre befristeten Genehmigungen der Zwischenlager nicht aus. Die BGZ wird rechtzeitig neue Genehmigungen beantragen, um die radioaktiven Abfälle bis zu ihrer Abgabe an das Endlager sicher aufzubewahren. Darauf bereitet sie sich mit ihrem Forschungsprogramm vor, in dessen Rahmen die BGZ einen breiten fachlichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene führt. Im Rahmen von konkreten Forschungsvorhaben arbeitet die BGZ mit Partnern aus der Industrie sowie Forschungsinstituten und Universitäten zusammen.
Das Forschungsprogramm kann hier angesehen und heruntergeladen werden: https://bgz.de/mediathek/#publikationen