Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle: BGZ stellt Mainbogen-Gemeinden Forschungsprogramm vor

SCHWEBHEIM/GRAFENRHEINFELD – Die BGZ hat Vertreter*innen der sechs Gemeinden, die zur Allianz Schweinfurter Mainbogen gehören, ihr Forschungsprogramm zur verlängerten Zwischenlagerung vorgestellt. Das bundeseigene Unternehmen informierte außerdem über umfangreiche Investitionen am Standort Grafenrheinfeld.

„Mit unserem Forschungsprogramm bearbeiten wir alle Forschungsfragen, die sich im Zusammenhang mit der Sicherheit einer verlängerten Zwischenlagerung an den Standorten der BGZ für hochradioaktive Abfälle stellen“, erläuterte Dr. Maik Stuke von der für Forschung zuständigen Abteilung. Mit dem Programm habe die BGZ die Grundlage dafür erarbeitet, die Sicherheit der Zwischenlagerung über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren hinaus nachzuweisen.

In seinem Vortrag veranschaulichte Stuke die zahlreichen Forschungsaktivitäten der BGZ: von Langzeituntersuchungen zur Sicherheit der Behälter-Dichtungen bis zu Experimenten, die zusätzliche Erkenntnisse zum Langzeitverhalten der Brennelemente liefern sollen. „Wir werden das Forschungsprogramm laufend fortschreiben, an den sich weiterentwickelnden Stand von Wissenschaft und Technik anpassen und regelmäßig über den Fortschritt informieren“, so Stuke.

Standortkommunikator Stefan Mirbeth stellte vorab gemeinsam mit Thomas Tittel, Leiter des Zwischenlagers Grafenrheinfeld, die Aufgaben der BGZ vor und erläuterte die Vorhaben und Planungen am Standort. Dazu zählen umfangreiche Investitionen in Höhe von über 30 Millionen Euro in neue Gebäude, Werkstätten und Schutzeinrichtungen, die für den künftigen, vom Kraftwerk unabhängigen Zwischenlagerbetrieb notwendig sind.

Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Vertreter der BGZ mit den Gemeinderäten der sechs Kommunen Grafenrheinfeld, Gochsheim, Grettstadt, Röthlein, Schwebheim und Sennfeld über ihre Positionen zum Forschungsprogramm und zur Zwischenlagerung in Grafenrheinfeld.

„Seitdem die BGZ das Zwischenlager 2019 übernommen hat, tauschen sich die Gemeinden im Schweinfurter Mainbogen und die bundeseigene Gesellschaft regelmäßig aus. Dieser kontinuierliche Dialog ist wichtig, um die verantwortungsvollen Aufgaben der BGZ auch kritisch begleiten zu können. Denn die Zwischenlagerung in Grafenrheinfeld darf nicht länger dauern als unbedingt notwendig und dies auch nur im Rahmen der bestehenden rechtlichen und technischen Anforderungen”, erklärte Dr. Volker Karb, Bürgermeister der Gemeinde Schwebheim und Sprecher der Allianz Schweinfurter Mainbogen.

Hintergrund:
Die Genehmigungen für Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle sind in Deutschland auf 40 Jahre befristet. Die Genehmigung für das Zwischenlager Grafenrheinfeld läuft im Jahr 2046 aus.

Nach der bisherigen Einschätzung steht ein Endlager erst zur Verfügung, nachdem die befristeten Genehmigungen für die Zwischenlager ausgelaufen sind. Die BGZ bereitet sich bereits seit ihrer Gründung auf eine Zwischenlagerung über den bisher genehmigten Zeitraum hinaus vor und wird deshalb rechtzeitig neue Zwischenlagergenehmigungen für ihre Standorte beantragen.

Mit dem Forschungsprogramm führt die BGZ einen breiten fachlichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene. Im Rahmen von konkreten Forschungsvorhaben arbeitet die BGZ mit Partnern aus der Industrie sowie Forschungsinstituten und Universitäten zusammen.

Das Forschungsprogramm kann hier angesehen und heruntergeladen werden: https://bgz.de/mediathek/#publikationen

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