BGZ stellt ihr Forschungsprogramm in Lingen vor

LINGEN – In einer Dialogveranstaltung für die Bürger*innen der Stadt Lingen hat die BGZ erläutert, wie sie sich auf die notwendige verlängerte Zwischenlagerung vorbereitet. Das bundeseigene Unternehmen informierte außerdem zu geplanten Baumaßnahmen, um das Zwischenlager vom Kernkraftwerk Emsland unabhängig zu machen.

„Mit unserem Forschungsprogramm bereiten wir die verlängerte Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle vor“, erklärte BGZ-Forscher Ralf Schneider-Eickhoff. Mit dem Programm habe das bundeseigene Unternehmen die Grundlage dafür erarbeitet, die Sicherheit der Zwischenlagerung an all seinen Standorten über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren nachzuweisen.

In seinem Vortrag veranschaulichte Schneider-Eickhoff die zahlreichen Forschungsaktivitäten der BGZ: von Untersuchungen zur Sicherheit der Behälterdichtungen bis zu Experimenten, die zusätzliche Erkenntnisse zum Langzeitverhalten der Brennelemente liefern. „Wir werden das Forschungsprogramm laufend fortschreiben, an den sich weiterentwickelnden Stand von Wissenschaft und Technik anpassen und regelmäßig über den Fortschritt informieren“, so Schneider-Eickhoff.

Olaf Wollny, Leiter des Brennelemente-Zwischenlagers Lingen, erläuterte, wie die BGZ den vom ehemaligen Kernkraftwerk Emsland unabhängigen Betrieb vorantreibt. Dazu werden seit Übernahme des Lagers umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Neben der Installation unabhängiger Versorgungseinrichtungen und der Errichtung eigener Büro-, Werkstatt- und Wachgebäude betrifft dies auch die Erneuerung der Objektschutzeinrichtungen. Um die Neubauten nachhaltig mit Strom und Wärme zu versorgen, wird die BGZ moderne Photovoltaikanlagen und Erdwärmepumpen installieren.

Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Vertreter*innen der BGZ mit den Bürger*innen über das Forschungsprogramm und die Zwischenlagerung in Lingen.

Hintergrund:
Die bundeseigene BGZ betreibt seit 2019 das Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle auf dem Gelände des Kernkraftwerks Emsland. Die Aufbewahrung dieser Abfälle ist in Deutschland auf 40 Jahre befristet, die Genehmigung für das Lager in Lingen läuft im Jahr 2042 aus. Eine verlängerte Zwischenlagerung ist notwendig, da erst Mitte des Jahrhunderts ein Endlagerstandort benannt werden soll. Dann wird es noch mehrere Dekaden dauern, bis alle Behälter an dieses Endlager abgegeben sind. Auf die verlängerte Zwischenlagerung bereitet sich die BGZ seit ihrer Gründung im Jahr 2017 vor, unter anderem mit ihrem Forschungsprogramm. Dieses ist unter https://bgz.de/forschungsprogramm/ abrufbar.

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