BGZ informiert Kreistag Landshut: Sichere Zwischenlagerung auch bei längerer Endlagersuche gewährleistet
Landshut – Wie die BGZ die sichere Aufbewahrung der Behälter mit hochradioaktiven Abfällen bis zu deren Abgabe an ein Endlager gewährleistet, erläuterte das bundeseigene Unternehmen jüngst dem Landshuter Kreistag.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 hat die BGZ immer wieder darüber informiert, dass sie sich auf deutlich längere Zwischenlagerzeiten vorbereitet als ursprünglich vorgesehen. Denn auch nach der bisherigen Planung steht ein Endlager erst zur Verfügung, nachdem die Aufbewahrungsgenehmigungen für die Zwischenlager ausgelaufen sind. Am Standort Isar ist das Brennelemente-Zwischenlager (BZI) aktuell bis 2047 genehmigt.
„Der veränderte Zeitbedarf bei der Endlagersuche stellt für das Handeln der BGZ keine wesentliche Veränderung dar“, betonte BGZ-Standortkommunikator Stefan Mirbeth vor dem Kreistag Landshut. Der entscheidende Grund dafür: Das Konzept der Zwischenlagerung ist so robust ausgelegt, dass Effekte ausgeschlossen werden können, bei denen die Sicherheit plötzlich und unerwartet gefährdet ist.
In allen Zwischenlagern finden regelmäßige Überprüfungen statt, wodurch technische Systeme weiterentwickelt und bei Bedarf angepasst werden können. Die BGZ wird zudem fortlaufend prüfen, ob das bestehende Monitoring der Zwischenlagerung verstärkt werden muss.
Um die Sicherheit der Zwischenlagerung über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren hinaus nachweisen zu können, verfolgt die BGZ ein umfassendes Forschungsprogramm. In dessen Rahmen werden beispielsweise Alterungseffekte der Behälter und ihres Inventars betrachtet. Das Programm wird laufend fortgeschrieben und an den sich weiterentwickelnden Stand von Wissenschaft und Technik angepasst.
„Die BGZ ist davon überzeugt, dass das durch sie umgesetzte Konzept – auch im internationalen Vergleich – am besten geeignet ist, die Sicherheit der Zwischenlagerung bis zur Abgabe der Behälter an ein Endlager zu gewährleisten“, so BGZ-Sprecher Mirbeth.
Im Rahmen der Kreistagssitzung stellte Markus Luginger, Leiter des Zwischenlagers Isar, auch die geplanten Baumaßnamen am Standort vor. Dazu zählen Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe in neue Gebäude, Werkstätten und Schutzeinrichtungen, die für den künftigen, vom Kraftwerk unabhängigen Zwischenlagerbetrieb notwendig sind.
Die BGZ nutzte auch die Gelegenheit, turnusgemäß über die geplante Rücknahme radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in England zu informieren. Wie bereits mehrfach vorgestellt – unter anderem bei einer öffentlichen Großveranstaltung in Niederaichbach – sollen sieben Behälter mit verglasten Abfällen aus Sellafield nach Isar rückgeführt werden. Zur Rücknahme dieser Abfälle hat sich die Bundesrepublik Deutschland völkerrechtlich verpflichtet. Der Zeitpunkt des Transports steht allerdings derzeit noch nicht fest, auch die Einlagerungsgenehmigung wurde bislang noch nicht erteilt.