Digitales „Forum Zwischenlagerung“ als Dialogplattform eröffnet

ESSEN/BERLIN – Die BGZ hat ihre Veranstaltungsreihe „Forum Zwi­schenlagerung“ heute mit einem Livestream gestartet. Erster Themen­schwerpunkt war die Rückführung deutscher Abfälle aus der Brenn­elemente-Wiederaufarbeitung im Ausland. Die Internetplattform des „Forum Zwischenlagerung“ bietet ab jetzt dauerhaft die Möglichkeit zum Austausch über die Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle.

In dem heute von TV-Moderatorin Eva Grünbauer geführten Format diskutierten Josef Klaus (Bürgermeister des Zwi­schenlagerstandortes Niederaichbach) und Dr. Michael Hoffmann (BGZ, Bereichs­leiter Betrieb) die Rückführung der radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbei­tung deutscher Brennelemente im Ausland in das Zwischenlager in Niederaich­bach. Beide gingen dabei auch auf Fragen ein, die Zuschauer*innen während des Livestreams in die Diskussion einbrachten.

„Es war richtig, dass die BGZ trotz der anhaltenden Pandemie die Diskussion zur Zwischenlagerung des Atommülls wieder angeschoben hat. Mir persönlich ist da­bei ganz wichtig, dass Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit die Grundlage für ei­nen Austausch sind und die Bedenken der Bevölkerung einer Standortgemeinde ernst genommen werden“, sagte Bürgermeister Klaus im Anschluss an die Auf­taktveranstaltung.

Auch nach dem Ende des heutigen Livestreams veröffentlicht die BGZ die einge­gangenen Fragen auf der Internetseite forum-zwischenlagerung.bgz.de, wo sie in den kommenden Tagen beantwortet werden. Neue Fragen nimmt die BGZ dort ebenfalls weiterhin entgegen. Künftig erweitert die BGZ die Internetplattform nach und nach um neue Themenschwerpunkte, zu denen Informationen bereit­stehen und ein Austausch angeboten wird.

Das digitale Forum soll die – wegen der Corona-Pandemie zurzeit ausgesetzten – Vor-Ort-Veranstaltungen des „Forum Zwischenlagerung“ nicht ersetzen, sondern dauerhaft ergänzen.

Für den persönlichen Dialog an ihren Zwischenlagerstandorten ist die BGZ zudem mit Mitarbeiter*innen in allen Regionen Deutschlands gut aufgestellt. Informatio­nen und Kontaktmöglichkeiten finden Interessierte im Internet unter zwischenlager.info.

Kompetenzerhalt für die Entsorgung radioaktiver Abfälle: Hochschulkooperation zwischen FH Aachen und BGZ

ESSEN/JÜLICH – Mit einer Kooperation im Rahmen des Masterstudien­gangs Nuclear Applications machen sich die FH Aachen und die BGZ gemeinsam für den Kompetenzerhalt in der kerntechnischen Entsor­gung stark. Das Vertiefungsfeld Nuclear Waste Management bietet Masterstudierenden die Möglichkeit, sich auf diesem Gebiet zu spezi­alisieren.

„Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen Atomkraftwerke muss eine auf nukleare Sicherheit ausgerichtete Kompetenz- und Nachwuchsentwicklung erhal­ten werden.“ Diese Feststellung des Bundesumweltministeriums aus seinem kürz­lich vorgestellten Positionspapier zur Vollendung des Atomausstiegs füllen die FH Aachen und die BGZ jetzt mit Leben. Im April beginnen die Lehrveranstaltungen im gemeinsam konzipierten Vertiefungsfeld Nuclear Waste Management des Masterstudiengangs Nuclear Applications. Dieser wurde bereits mehrfach als ei­nes der weltweit besten Studienangebote auf diesem Gebiet ausgezeichnet.

Fünfzehn Masterstudierenden mit technischem oder naturwissenschaftlichem Hintergrund bietet das Vertiefungsfeld die Möglichkeit, sich mit ihrem Masterab­schluss auf den sicheren Betrieb von Zwischen- und Endlagern für radioaktive Ab­fälle zu spezialisieren. Die überwiegend englischsprachigen Lehrveranstaltungen gliedern sich in vier Module: Grundlagen der Entsorgung radioaktiver Abfälle, Ab­fallprodukte und Abfallgebinde, Werkstoffkunde sowie Entsorgungsstrategien in Deutschland.

Angeboten werden die Lehrveranstaltungen auf dem Campus der FH Aachen in Jülich, pandemiebedingt jedoch zunächst als Onlineformat. National und interna­tional erfahrene Expert*innen der BGZ geben ihr Know-how in Vorlesungen und Seminaren an die Studierenden weiter. Mit dem Masterabschluss im Vertiefungs­feld sind die Absolvent*innen in der Lage, Technik und Abläufe in der Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle zu bewerten. Sie analysieren und konzipie­ren Prozesse wie beispielsweise zum Alterungsmanagement. Zudem vermittelt das Vertiefungsfeld Kenntnisse der internationalen wie nationalen Rechtsnormen, was unter anderem für die zu führenden Genehmigungsverfahren relevant ist.

„Die akademische Ausbildung in Deutschland konzentriert sich heute überwie­gend auf Wissenschaft und Technologie zur Kraftwerksstilllegung oder zur Ent­sorgung der Abfälle und ist meist wissensbasiert“, erklärt Ingrid Gosens, Bereichs­leiterin Personal bei der BGZ. „Mit dem praxisorientierten Vertiefungsfeld verfol­gen wir einen weiter gefassten Ansatz, der neben dem Wissen um die Technik auch Prozessabläufe und die beteiligten Menschen mit ihrem Know-how einbe­zieht“, so die Personalchefin weiter. „Dabei trainieren wir auch Metakompetenzen, die später für die Wahrnehmung von Führungspositionen erforderlich sind.“

Durch ihr Engagement für qualifizierten Nachwuchs sichert die BGZ mit ihren heute rund 450 Beschäftigten bereits frühzeitig den Kompetenzerhalt für die Zu­kunft. Spezialisierten Fachkräften für den Betrieb von Zwischen- und Endlagern für radioaktive Abfälle bieten sich dabei spannende berufliche Perspektiven bis in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts.

Zwischenlager Unterweser: BGZ stellt Auffälligkeit bei Eingangskontrolle fest

Fachleute der BGZ haben während der Annahme eines Gussbehälters in das Abfall-Zwischenlager Unterweser 2 (AZU 2) eine Kontamination auf dessen Behälteroberfläche festgestellt. Daraufhin wurde die Einlagerung des Behälters mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen unverzüglich unterbrochen.

Expert*innen des BGZ-Strahlenschutzes konnten die Kontamination erfolgreich beseitigen. Die anschließend durchgeführte Kontrollmessung ergab die Einhaltung aller Grenzwerte. Die BGZ-Mitarbeiter*innen brachten daraufhin den Behälter auf den vorgesehenen Stellplatz. Eine Gefährdung für Menschen oder Umwelt bestand zu keinem Zeitpunkt.

Die BGZ hat das niedersächsische Umweltministerium als zuständige Aufsichtsbehörde über den Vorfall informiert. Eine Meldepflicht gemäß der atomrechtlichen Meldeverordnung (AtSMV) liegt nicht vor.

Insgesamt bestätigt der Fall die Wirksamkeit der Eingangsmessungen und weiterer Kontrollen bei der Annahme von Behältern in Zwischenlagern der BGZ.

 

Zwischenlager Gorleben

Zwischenlager Gorleben: Stromversorgung während Ausfall des öffentlichen Netzes gewährleistet

Ein Ausfall der elektrischen Versorgung in der Standortregion Gorleben hat die sichere Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle auf dem Werksgelände der BGZ am vergangenen Sonntag (07.03.2021) nicht beeinträchtigt. Wie vorgesehen übernahm ein Ersatzstromgenerator die Versorgung des gesamten Werksgeländes und aller technischer Einrichtungen, während die Stromversorgung durch den regionalen Verteilnetzbetreiber rund eine Stunde lang ausgefallen war.

Siehe auch: Pressemitteilung des Niedersächsichen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz vom 08.03.2021

Ergebnisbericht Fachworkshop Zwischenlagerung veröffentlicht

Der Ergebnisbericht fasst die Kernergebnisse des ersten Fachworkshops Zwischenlagerung zusammen und gibt einen Ausblick für das Forschungsprogramm der BGZ.

Ende Oktober 2019 erörterten rund 100 Expert*innen aus Deutschland und der Schweiz auf Einladung der BGZ die wissenschaftlichen, technischen und genehmigungsrechtlichen Fragen, die mit einer verlängerten Aufbewahrung von hochradioaktiven Abfällen einhergehen.
Im Nachgang zum Fachworkshop wurden die vielschichtigen Aspekte der verlängerten Zwischenlagerung bewertet und in die eigenen Überlegungen zum Forschungsprogramm der BGZ einbezogen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.